Nach schwerem Unfall in Köln: Ermittlungen wegen versuchten Totschlags
Stand: 30.08.2023, 17:50 Uhr
Knapp zwei Wochen nach einem schweren Unfall mit 14 Verletzten in Köln-Deutz ermittelt die Polizei gegen den Unfallverursacher wegen versuchten Totschlags. Er bleibt weiter in Haft.
Von Markus Schmitz
Die Bilder der Unfallstelle vom 18. August werfen nach wie vor Fragen auf. Wie konnte ein Autofahrer so viel Zerstörung anrichten? Der 28-Jährige mutmaßliche Unfallverursacher kam nach seinem Krankenhaus-Aufenthalt direkt in Untersuchungshaft.
Verletzte "billigend in Kauf genommen"
Am Mittwoch gab es einen Haftprüfungstermin. Dabei hat die Staatsanwaltschaft den Vorwurf gegen den Mann erweitert. Mittlerweile geht die Anklagebehörde von versuchtem Totschlag aus.
Sie stützt den Verdacht darauf, dass der Mann schwere Verletzungen und auch den Tod von Beteiligten im Straßenverkehr "billigend in Kauf" genommen hat. Das teilte das Kölner Amtsgericht dem WDR mit.
Medizintourist in Bonn
Der Mann sei nach der Auswertung der Fahrzeugdaten bis 130 km/h schnell gefahren, wo gerade einmal 50 km/h erlaubt sind, so das Gericht. Deshalb entschied der Haftrichter, den 28-Jährigen weiter in U-Haft zu behalten.
Ein Verteidiger des mutmaßlichen Unfallfahrers sagte, dass es möglicherweise auch ein medizinisches Problem gegeben habe, wie zum Beispiel einen epileptischer Anfall. Der Mann aus Katar war nach Bonn gekommen, um sich dort einer Operation zu unterziehen. Im Unfallwagen fanden Ermittler Medikamente.
Bei dem Unfall wurden mehrere Menschen verletzt. Zuvor soll der Mann eine rote Ampel missachtet haben.
14 Verletzte bei Autounfall in Köln Deutz | sv
00:41 Min.. Verfügbar bis 19.08.2025.
Über dieses Thema berichtet die Lokalzeit aus Köln am 30.08.2023 auch im Radio auf WDR 2 und um 19.30 Uhr im WDR-Fernsehen.