So bildet die Düsseldorfer Feuerwehr Rettungstaucher für den Rhein aus
Stand: 16.05.2023, 15:18 Uhr
Allein im vergangenen Jahr sind in NRW 23 Menschen in Flüssen ertrunken, schreibt die DLRG. Christoph Gaillard von der Düsseldorfer Feuerwehr zeigt, worauf es bei einer Rettung aus einem reißenden Fluss ankommt.
Von Sven Lüüs
Eine Person treibt hilflos im Rhein. Jetzt zählt jede Sekunde. Das Boot mit Christoph Gaillard und seinen Taucher-Kollegen von der Düsseldorfer Feuerwehr rauscht an, hebt und senkt sich. Das Wasser schäumt an den Seitenwänden. Gaillard springt ab, kopfüber mit gestrecktem Körper ins Wasser.
Mit einem Kopfsprung will Gaillard möglichst schnell sein
Das, was die Feuerwehr unter der Theodor-Heuss-Brücke in Düsseldorf trainiert, kommt in der Realität gar nicht selten vor. 18 Menschen hat die Düsseldorfer Feuerwehr im vergangenen Jahr aus dem Rhein gerettet. Bei zwei Menschen in Düsseldorf kam die Hilfe zu spät.
Treibgut und Schiffe können Rettung behindern
Die Düsseldorfer haben immer vier Feuerwehrleute in Alarmbereitschaft, die auf solche Tauch-Einsätze gehen können. Acht Wochen dauert so eine Ausbildung zum Feuerwehrtaucher. An ihr nehmen Berufsfeuerwehrleute teil, die auch als Taucher eingesetzt werden sollen.
Die Person muss richtig gesichert werden
Strudel und Strömungen sind hierbei nicht die einzigen Herausforderungen: "Wie fährt man an? Wo ist die Person, die gerettet werden soll? Wie sieht sie aus?", nennt Gaillard Fragen, die bei einer solchen Rettung eine Rolle spielen.
Hinzu kommen Treibgut und Schiffe. Beim Retten müsse er schauen, die Person richtig zu sichern.
Retter ziehen Menschen mit Gitterkäfig an Bord
Im Wasser schwimmt er mit ein paar Zügen zu dem Menschen, den er retten soll. Hinter der Person im Wasser stehend fasst er sie mit beiden Armen, zieht den auf dem Rücken liegenden Mann mit sich. "Ich hab dich! Alles okay?", ruft Gaillard.
Seine Kollegen auf dem Tauchboot hängen eine Art Käfig aus dem Schiff. Das Metallgitter lässt sich aufklappen. Galliard zieht den Körper des Mannes zum Boot und legt ihn ins Gitter. Seine Kollegen klappen das Gitter zu, sodass der Mensch an Bord gezogen wird. Die Person ist gerettet.
Rettungseinsätze schon vor dem Sommer möglich
Gaillard ist Leiter des Tauchdienstes. Er selbst ist deswegen eigentlich eher Organisator und geht nach der Simulation nicht mehr ins Wasser. Mit dem Ablauf der Übung ist er aber zufrieden. Von den besonderen Problemen, die er vorher genannt hat, gab es heute keine.
Christoph Gaillard ist zufrieden mit dem Einsatz
Ab nächster Woche sind Gaillard und seine Kollegen fertige Feuerwehrtaucher. Dann werden sie gebraucht. Denn schon zu dieser Jahreszeit könne es vorkommen, dass Menschen bei gutem Wetter im Rhein baden und von der Strömung mitgerissen werden.