Nepomuk Brücke im Ahrtal mit Flutschäden

Denkmalschützer wollen Nepomuk-Brücke im Ahrtal retten

Stand: 30.03.2023, 15:53 Uhr

Die Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) will den Abbruch der 300 Jahre alten Nepomuk-Brücke in der Ortschaft Rech kurzfristig verhindern. Die Brücke ist eines der bekanntesten Wahrzeichen im Ahrtal und wurde bei der Flut im Juli 2021 schwer beschädigt. Und jetzt spaltet sie die Gemüter.

Denkmalschützer haben einen Eilappell gestartet, um den Abriss zu kippen. Der wurde eigentlich schon im November beschlossen. Es gibt nur noch kleine bürokratische Hürden, die ihn gerade noch herauszögern.

Die Meinungen spalten sich

Viele sehen die Nepomuk-Brücke als Sicherheitsrisiko. Das historische Bauwerk hätte die Flut begünstigt, sagen Experten. Vor allem, weil sich viel Unrat vor ihren wuchtigen Pfeilern gestaut hat. Sie sagen: Je weniger historische Brücken desto besser. So wäre der Wasserstand an der Nepomuk-Brücke deutlich höher gestiegen, als ohne Brücke.  

Die Denkmalschützer erstellen daraufhin ein Gegengutachten. Das sagt, die Brücke hätte den Durchfluss nicht behindert. Das meiste Wasser sei über das alte Flussbett jenseits der Brücke ins Dorf geflutet.

Die Denkmalschützer argumentieren: "Durch diese Konzentration auf einen vermeintlichen Sündenbock Brücke geraten die wirklich notwendigen Maßnahmen zum Schutz der anwohnenden Menschen und Bauwerke in den Hintergrund." Im Winter kommen Menschen von überall nach Rech, um dafür zu demonstrieren, dass die Brücke bleibt.

Ein Bauwerk mit viel Bedeutung

Das Thema ist emotional, gerade für die Dorfbewohner. Viele haben durch die Flut Angehörige verloren und können die Brücke nicht mehr sehen. "Die Experten raten dazu das Ding abzureißen. Menschenleben vor Denkmalschutz," sagt Bürgermeister Benjamin Vrijdaghs, "was soll man da machen?" Er ist dafür, dass die Menschen im Ort die Entscheidung fällen.