Tag zur Bioökonomie

Bioökonomie als Chance für die Landwirtschaft im Rheinischen Revier

Stand: 18.08.2022, 17:19 Uhr

Beim 1. Feldtag für Bioökonomie in Alt-Morschenich (Kreis Düren) wurden Alternativen für die Landwirtschaft der Zukunft präsentiert. Auch sie ist vom Strukturwandel betroffen.

Von Helga Hermanns

Auf einem Versuchsfeld zwischen dem Hambacher Forst und Alt-Morschenich werden Nutzpflanzen angebaut, allerdings unter Photovoltaik-Anlagen, die auf hohen Ständern stehen. Das spart Fläche, weil Energieerzeugung und Pflanzenanbau am selben Standort stattfinden.

Mit dem Versuchsfeld wollen die Forscher unter anderem herausfinden, welche Pflanzen im Schatten guten Ertrag bringen, welche Böden sich eignen oder wie man Regenwasser auffangen und sparsam zur Bewässerung einsetzen kann.

Modellregion Bioökonomie

Das Forschungszentrum Jülich koordiniert diese Strukturwandelinitiative. Sie hat das Ziel, eine Modellregion Bioökonomie zu schaffen und die Ideen und Erkenntnisse auch in andere Regionen zu bringen.

Auf dem Versuchsfeld in Alt-Morschenich werden Feldroboter eingesetzt.

Landwirte sind nicht nur Lebensmittel-Produzenten, sondern die angebauten Pflanzen können auch Energie liefern oder die Böden verbessern und dadurch den Einsatz von Dünger verringern. Aus Pflanzen lassen sich aber auch Textilien oder Chemikalien herstellen.

Feld-Roboter säen und hacken

Mehr als 200 Gäste aus Landwirtschaft, Kommunen und Unternehmen hatten sich für den 1. Feldtag in Alt-Morschenich angemeldet, um Eindrücke zu sammeln, sich über die Innovationen zu informieren und sich untereinander auszutauschen.

Dabei ging es auch um neue Technologien, die den Landwirten das Wirtschaften erleichtern. So werden auf dem Versuchsfeld unterschiedliche Feld-Roboter oder Drohnen eingesetzt. Sie liefern Daten über das Pflanzenwachstum, die Entwicklung der Biomasse oder die Saatdichte. Ein Robotersystem ist solarbetrieben und kann selbstständig säen und Unkraut hacken.

Wandel in der Landwirtschaft

Die Erkenntnisse, die die Forscher auf dem Versuchsfeld bei Morschenich sammeln, sollen den Landwirten in der Region helfen, ihre Produktion auf andere Pflanzen umzustellen und damit ihre Betriebe langfristig zu sichern.

Abnehmer für die Nutzpflanzen könnten etwa die Chemie-, Textil- oder Papierindustrie sein, die im Rheinischen Revier angesiedelt sind. Auch neue Unternehmen könnten sich ansiedeln und neue Arbeitsplätze schaffen.