Aus für Sportkurse in Kölner Parks?

Lokalzeit aus Köln 27.08.2024 05:20 Min. Verfügbar bis 27.08.2026 WDR Von Daniel Gowitzke

Aus für Sportkurse in Kölner Parks?

Stand: 27.08.2024, 17:35 Uhr

In Kölner Parks sind kommerzielle Fitnesskurse verboten – durchgesetzt wird das Verbot aber bislang kaum.

Von Daniel Gowitzke

Ein schöner Sommertag, in den Kölner Parks sind Sportgruppen unterwegs. Die Menschen machen Yoga, trainieren ihre Muskulatur. Das Problem: Sportkurse in Kölner Parks sind verboten, wenn sie kommerziell angeboten werden. Genau so steht es in der Kölner Stadtordnung: "In den öffentlichen Grünflächen sind Mannschaftssportarten und Spiele von kommerziellen Sportanbietern grundsätzlich verboten."

Für die Mehrzahl der Passantinnen und Passanten ist die Regel nicht nachvollziehbar: "Ich finde das richtig schwachsinnig. Warum sollte das verboten werden? Man hat hier freie Wiese und das stört doch keinen hier." Einer der Anbieter für kommerzielle Sportkurse ist Felipe Perez. Mit seiner Firma "Parkletix" hat er schon mehr als 4000 Kurse organisiert – in neun Städten.

Anbietern droht das Aus

Felipe Perez im Portrait

Felipe Perez

Nur in Köln droht seinem jungen Unternehmen jetzt das Aus. Die Erfahrungen mit dem Kölner Ordnungsamt sind für ihn verwirrend: "Die Erfahrungen, die wir mit dem Ordnungsamt gemacht haben, ist so, dass wir in Volksgarten im Kölner Süden von einer öffentlichen Fläche auf eine Nebenfläche verfrachtet wurden. Und in Nippes da fahren die einfach vorbei, grüßen nett aus dem Auto und nehmen uns nicht so richtig wahr. Also: die genaue Regelung ist uns nicht klar."

Beschwerde über Gruppen bei der Stadt

Regelmäßig trainieren die Gruppen von Felipe Perez auch im Lohsepark, also direkt neben den Sportgeräten, die das Verbotsthema hochkochen ließen. Bei der Stadt war eine Beschwerde eingegangen, dass andere Menschen keinen Platz mehr an den Geräten hätten, wenn die kommerziellen Gruppen sie besetzen würden.

Eine Lösung wäre, die kommerziellen Kurse unter Genehmigungspflicht zu stellen und somit sicherzustellen, dass keine laute Musik gespielt wird oder nicht zu viele Teilnehmende pro Gruppe dabei sind.

Viele Ideen aber keine Lösung in Sicht

Felipe Perez wäre mit einer solchen Reglung einverstanden: "Da wäre jeder Anbieter zu bereit, sich so eine Genehmigung zu holen. Das geht und das geht nicht, dann haben wir alle eine klare Regelung." Aber: Auf Rückfrage bestätigt die Stadt Köln, dass Anbietende zwar eine Genehmigung anfragen können, dass diese aber generell nicht erteilt wird. Gemeinnützige Kurse der Stadt Köln bleiben allerdings weiterhin in den Parks erlaubt.

Sogar eine kleine Miete würde Felipe Perez für die Nutzung der Parkfläche zahlen, die dann in die Pflege der Grünfläche fließen könnte. Für diesen Vorschlag sei aber eine Änderung der Stadtordnung notwendig, sagt die Stadt. Ideen gibt es also – aber noch ist keine Lösung in Sicht.

Quellen:

  • Stadt Köln
  • Veranstalter von Sportkursen

Über das Thema berichten wir am 27.08. auch in der Lokalzeit Köln im WDR Fernsehen.

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