Erster Arbeitstag des neuen Kölner Regierungspräsidenten Thomas Wilk

Stand: 01.09.2022, 18:18 Uhr

Seit Donnerstag hat die Kölner Bezirksregierung einen neuen Chef. Er kommt aus dem Ruhrgebiet. Köln ist für ihn völliges Neuland. Wir haben Thomas Wilk am ersten Arbeitstag begleitet.

Von Jochen Hilgers

Bereits um sieben Uhr hat Regierungspräsident Thomas Wilk seinen Dienst aufgenommen. Der 50-jährige Volljurist stammt aus Dortmund, ist in der SPD und hat zuletzt im Landesbauministerium als Abteilungsleiter gearbeitet.

Amtsantritt Thomas Wilk als neuer Kölner Regierungspräsident

Thomas Wilk mit seinem neuen FC-Schal.

Einen FC-Schal schenken wir dem neuen Regierungspräsidenten zum Amtsantritt mit der Frage, ob er sich den denn auch als Dortmunder umhängen würde. "Klar", sagt er. Ist ja kein Schalke- Schal. Der langjährige Dortmunder Dauerkarten-Besitzer verweist auf die Fanfreundschaft zwischen dem 1.FC Köln und dem BVB. Ob er denn wüsste, dass ein Stadionbesuch auch schon mal zu den Pflichten eines Regierungspräsidenten gehören? Nein, das habe er noch nicht gehört. Er freue sich aber schon darauf.

Digitalisierung first

Einen hundertprozentigen Verwaltungsfachmann, wie sich Thomas Wilk selber nennt, stellt man sich irgendwie anders vor. Der 50-jährige verspricht Offenheit und Transparenz und vermittelt dies auch. Berührungsängste jedenfalls hat er keine. Misstrauen ist seine Sache nicht. Eher Neugier.

Der Regierungsbezirk ist riesig. Köln Bonn, Aachen und weitere 92 Kommunen. Seine wichtigsten Ziele sind klar definiert. Er will sich um die Auszahlung der Fluthilfen kümmern. Und, Thomas Wilk ist ein großer Verfechter der Digitalisierung. Da geht ihm einiges nicht schnell genug, die will der neue Regierungspräsident vorantreiben – "für die Bürger", sagt er. Denn lästige Behördengänge seien oft überflüssig. Wilk möchte erreichen, dass die Anliegen der Menschen schnell digital erledigt werden können.

Kein Antwerpes-Typ

Wilk ist froh, dass es endlich losgeht. Die vergangenen Wochen hat er sich in seine neue Aufgabe eingearbeitet, jetzt will er sie umsetzen. Am Vormittag ist sogenannte Leitungsrunde. Es herrscht sichtbar gute Laune. Der neue Chef macht nicht gerade den Eindruck Fan strenger Hierarchie zu sein.

Im Flur hängt die Ahnengalerie seiner Vorgänger. Verstaubt findet er die. Man könne sie sicher moderner gestalten. Einer seiner Vorgänger war der fast legendäre Franz-Josef Antwerpes. Antwerpes produzierte fast täglich Schlagzeilen. Auch nachts an der Autobahn war niemand vor ihm sicher. Der habe etwas bewegt, ein Vorbild für ihn sei der 1999 in Ruhestand getretene Antwerpes aber nicht. Er, Wilk sei zurückhaltend. Bescheidener könnte man das als Beobachter auch nennen.

Über dieses Thema berichtet auch das WDR Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Köln um 19:30 Uhr.

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