Lange Haftstrafen wegen versuchten Mordes und Totschlags

Stand: 05.08.2022, 12:56 Uhr

Von der Jugendkammer des Aachener Landgerichts sind am Freitag zwei 18 und 19 Jahre alte Brüder zu langen Haftstrafen verurteilt worden.

Von Ingo Wagner

Der ältere der beiden Brüder bekam unter anderem wegen versuchten Totschlags und versuchten Mordes sechseinhalb Jahre, der jüngere der beiden unter anderem wegen versuchten Totschlags sechs Jahre Jugendhaft.

Männer gelten als Intensivtäter

Die beiden jungen Männer sind bereits vorbestraft und gelten als Intensivtäter. Bei ihren Taten fiel immer wieder eine erhebliche Gewaltbereitschaft auf. Der ältere der Brüder überfiel zum Beispiel einen heute 88-Jährigen, beraubte ihn und stieß ihn eine Treppe hinunter. Der 88-Jährige leidet bis heute schwer unter den Folgen der Tat, er verlässt seitdem kaum noch das Haus. Wegen dieser Tat hatte die Staatsanwaltschaft auch eine Verurteilung wegen versuchten Mordes für ihn gefordert.

Immer neue gewalttätige Delikte

Eine Tat, die besonders schwer ins Gewicht fiel: An Halloween 2021 überfielen die Brüder einen 17-Jährigen. Sie griffen ihn mit abgebrochenen Flaschen an und verletzten ihn schwer am Hals und im Gesicht. Deswegen wurden sie wegen gemeinschaftlich versuchten Totschlags verurteilt.

Regelmäßige Überfalle auf Senioren

Die Täter fielen laut Staatsanwaltschaft auch dadurch auf, dass sie sich immer wieder schwächere und hilflose Opfer aussuchten. Der Jüngere der beiden Täter, der inzwischen 18 Jahre alt ist, hatte auch mehrfach Senioren überfallen. Zuerst bot er ihnen seine Hilfe an und raubte sie dann aus. Bei einer anderen Gelegenheit quälten die Brüder zusammen einen drogenabhängigen Mann, dem sie unter anderem den Bart anzündeten. Dass die Beiden sich immer wieder besonders schwache und schutzbedürftige Opfer aussuchten, hatte Einfluss auf das Urteil und ebenso, dass die beiden vor Gericht und in Haft immer wieder auffällig wurden. So fiel das Urteil gegen die Brüder für eine Jugendstrafe recht hart aus.