Mehrere Menschen sind auf offener Straße an einer Baustelle versammelt, in der Mitte fahren zwei Personen auf einem Motorrad.

Brücke Turmstraße in Aachen für Verkehr freigegeben

Stand: 09.10.2024, 15:30 Uhr

In Aachen rollt wieder der Verkehr über die Brücke Turmstraße. Die wichtige Verbindung in der Nähe der RWTH wurde ein Jahr später fertig und teurer als geplant.

Von Helge Hermanns

Schon vor dem offiziellen Termin hatte sich ein Pärchen auf einer Vespa vor den Absperrgittern postiert. Die beiden wollten unbedingt als erste über die neue Brücke fahren. Dann waren aber doch Studierende der RWTH Aachen schneller, die in Gruppen zu Fuß über die frisch geteerte Fahrbahn gingen.

Strategisch wichtige Verbindung

Die Aachener Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen bezeichnete die Brücke als strategisch wichtige Verbindung zwischen Hochschule und Innenstadt. Sie sprach auch die vielen Verzögerungen an, die viele Nerven gekostet hätten. So wurde erst nach dem Abriss der alten Brücke deutlich, dass Widerlager wegen der schlechten Bausubstanz entgegen der Planung nicht erhalten werden konnten.

Zahlreiche Menschen sind an einer Baustelle versammelt, vor der ihnen sind Absperrungen.

Dann verzögerten archäologische Funde und ein verspäteter Einbau von Stahlträgern den Neubau. Im Sommer vergangenen Jahres waren alle am Projekt Beteiligten noch optimistisch, dass die Brücke Ende 2023 fertig wird. Doch es gab weitere Probleme mit diversen Bauteilen. Und schließlich machten Frost und Regen dem Zeitplan mehrmals einen Strich durch die Rechnung. Die ursprünglich veranschlagten Kosten von 11 Millionen Euro hatten sich zuletzt fast verdreifacht - auf 30 Millionen Euro.

Verzögerungen und deutliche höhere Kosten

Bei der offiziellen Eröffnung am Mittwoch wollten aber alle nur nach vorne schauen. Das war nicht nur symbolisch gemeint, sondern tatsächlich schritten die Verantwortlichen ans andere Brückenende, um das Ereignis zu feiern. Das geschah aber nicht mit Sekt, sondern es gab Schokolade für alle mit einem „Dubbele Merssi“ – einem doppelten Dankeschön - für die Beharrlichkeit, mit der das Projekt zu Ende gebracht wurde.

Ganz zum Schluss konnte das Pärchen, das mit seiner Vespa trotz Regens ausgeharrt hatte, tatsächlich als erstes Motorfahrzeug die Brücke passieren. Das erste Auto war übrigens eins aus Frankreich, passend zu Aachen als Europastadt. 

Unsere Quellen:

  • Reporterin vor Ort
  • Stadt Aachen

Über dieses Thema berichtet der WDR auch im Radio auf WDR 2 und in der Lokalzeit aus Aachen.