Vor 30 Jahren: Eröffnung "Haus der Geschichte" in Bonn

Lokalzeit aus Bonn 14.06.2024 03:58 Min. Verfügbar bis 14.06.2026 WDR Von Ditmar Doerner

Vor 30 Jahren: Bonner Haus der Geschichte wird eröffnet

Stand: 14.06.2024, 14:59 Uhr

Das "Haus der Geschichte" stand lange im Ruf, ein Kohl-Museum zu sein, in Anspielung an den langjährigen deutschen Bundeskanzler.

Helmut Kohl hatte die Idee zu dem Monumental-Museumsbau am ehemaligen Regierungsviertel in Bonn. Seit 30 Jahren präsentiert das "Haus der Geschichte" mittlerweile die Geschichte der BRD und der DDR.

Geschichte beinahe zum Anfassen

Knapp 7000 Exponate zeigt das Bonner Haus der Geschichte in den riesigen Räumen seiner Dauerausstellung. Die katapultieren die Besucher in eine Art „Zeitreise“. Möglich wird die unter anderem durch einen original „Tante Emma Laden“ aus den 1960ern, ein antiquiertes Kino-Kassenhäuschen, ein Hippie-VW-Bully und Originalstühle aus dem ersten Bundestag plus Rednerpult.

Auch wichtige historische Dokumente zeigt das Museum: Original-Unterlagen der ersten Auschwitzprozesse in Frankfurt, eine Hitler-Tagebuchfälschung, auf die 1983 die Zeitschrift „Stern“ hereinfiel und den berühmten Zettel, auf dem der DDR-Funktionär Günter Schabowski aus Versehen am 9. November 1989 die Öffnung der Grenze zwischen DDR und BRD beschleunigte.  

Prominenz zeigt hohen Stellenwert

Bundeskanzler Helmut Kohl hatte 1994 die Idee zum "Haus der Geschichte". Er wollte am damaligen Regierungssitz Bonn ein Museum errichten, das die Geschichte beider deutschen Staaten abbildete. Kritiker befürchteten, dass sich Kohl damit ein Denkmal setzen wollte.

Kohl hinterließ aber im Haus der Geschichte nicht mehr oder weniger Spuren als andere Kanzler oder Bundespräsidenten. Die waren im Haus der Geschichte ebenso zu Gast wie Staatsgäste und Prominente, die meist zu den Eröffnungen der vielen Wechselausstellungen kamen, von denen das Bonner Haus der Geschichte pro Jahr circa zwei zeigt.

Wechselausstellungen bilden Zeitgeist ab

In diesen Wechselausstellungen präsentiert das Haus der Geschichte häufig Themen, die einen aktuellen Bezug haben bzw. modern sind. „Melodien für Millionen“ beschäftigte sich beispielsweise mit dem Deutschen Schlager, „Geliebt, gebraucht, gehasst“ mit dem Verhältnis der Deutschen zu seinem Auto und „Die Geschichte von Miss Germany mit verschiedenen Schönheitsidealen.

Auch ab dem Spätsommer, wenn die Dauerausstellung des Hauses der Geschichte wegen Umbauarbeiten geschlossen sein wird, bleibt das Bonner Museum geöffnet und aktuell: Eine Sonderausstellung widmet sich dann dem Thema „Nationalsozialismus“.

Unsere Quellen:

  • Haus der Geschichte
  • Reporter vor Ort

Vor 30 Jahren: Bonner Haus der Geschichte wird eröffnet

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