Regen in NRW: Niederschlagsmengen können Dürre nicht ausgleichen

Stand: 11.09.2022, 16:59 Uhr

Regen bitte! Danach lechzen viele nach der langen Hitzeperiode in diesem Sommer. Einiges an Niederschlag ist in NRW in den zurückliegenden Tagen auch schon gefallen, richtig viel könnte es am kommenden Mittwoch werden.

War das ein heißer und vor allem trockener Sommer. Niederschläge? Gab es so gut wie nicht. Das änderte sich vergangenen Donnerstag, als es nach Angaben der WDR-Wetterredaktion verbreitet flächendeckend in NRW regnete. Am Freitag und Samstag gab es Schauerwetter. Am Sonntag bleibt es wieder weitgehend trocken und die neue Woche startet in NRW erst einmal warm und sonnig, dann aber wird es kühl und: regnerisch! Richtig schütten soll es am Mittwoch - zumindest in Teilen des Landes, wenn die Meteorologen recht behalten.

In den ersten September-Tagen kam schon einiges an Regenmengen zusammen. "Naturgemäß ist dabei die Niederschlagsausbeute entsprechend unterschiedlich verteilt", sagt Meteorologe Jürgen Vogt von der WDR-Wetterredaktion.

Am meisten Regen gab es Anfang September in Reken

Am meisten hat es demnach Anfang September in Reken/Groß-Reken im Münsterland geregnet. Dort fielen 84 Liter Regenwasser pro Quadratmeter - laut Vogt der höchste Messwert von ganz NRW. Damit sei mehr Regen gefallen, als in einem durchschnittlichen September insgesamt in dieser Region. Der Durchschnittswert liegt nämlich bei rund 65 Liter pro Quadratmeter.

Hier die höchsten Regensummen - ab 50 Liter pro Quadratmeter - im Zeitraum 1. September, 8 Uhr bis 10. September 18 Uhr (in Liter pro Quadratmeter):

  • Reken/Groß-Reken: 84
  • Dinslaken: 66
  • Dorsten: 64
  • Monschau-Kalterherberg: 63
  • Gelsenkirchen: 61
  • Essen: 57
  • Wuppertal-Buchenhofen: 56
  • Marl: 55
  • Dortmund-Uni: 55
  • Heinsberg-Schleiden: 55
  • Xanten: 54
  • Krefeld: 52
  • Borken: 51
  • Kleve: 50

Deutlich weniger Regen gab es laut der WDR-Wetterredaktion in Teilen von Ostwestfalen-Lippe. In Bielefeld etwa fielen im gleichen Zeitraum lediglich sechs Liter pro Quadratmeter.

2022 wohl neuer Hitzetage-Rekord in NRW

Doch egal, ob nun viel oder wenig Regen fiel: Es reicht bei weitem nicht, um die Dürre auszugleichen. "Die extrem trockenen Böden sind allenfalls in den oberen Bereichen durchfeuchtet", sagt der Meteorologe Andreas Wagner vom ARD-Wetterkompetenzzentrum. Schließlich liegt hinter NRW ein Sommer, in dem nach vorläufigen Zahlen ein neuer Hitzetage-Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen aufgestellt wurde.

Das Flächenmittel NRW liegt den vorläufigen Zahlen zufolge nun bei 17,7 heißen Tagen 2022, womit der bisherige Höchstwert aus 2018 (17,5 Tage) übertroffen wäre. Offizielle Zahlen zu den Hitzetagen werden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zwar erst Ende des Jahres bereitgestellt - von einem Rekord sei allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit auszugehen, hieß es. Als Hitzetag gilt ein Tag mit Temperaturen von 30 Grad und mehr.

Deutlich mehr Regen nötig

Um der Trockenheit ein Ende zu setzen, braucht es also über einen längeren Zeitraum andauernde Regenfälle. Das zeichnet sich allerdings so nicht ab. Zwar soll am Mittwoch teils kräftiger Dauerregen in Teilen des Landes einsetzen. Aber wohl eher im Süden von NRW, im Norden nicht. Und: Ob der Regen über Mittwoch hinaus andauert und dann vielleicht auch noch andere Teile des Landes erfasst, das ist offen.

Rhein-Pegel steigt allmählich

Immerhin auf den Rhein-Pegel hat sich der Regen zuletzt positiv ausgewirkt - er steigt vielerorts allmählich, ist aber Experten zufolge noch weit von seinem Normalzustand entfernt. In Köln etwa lag der Rhein-Pegel am Sonntagmorgen bei 131 Zentimetern gegenüber 122 Zentimetern am vergangenen Montag (5. September). In Düsseldorf betrug er am Sonntagmorgen 89 Zentimeter (5. September: 81 Zentimeter), in Duisburg-Ruhrort 219 Zentimeter (206) und in Wesel 172 Zentimeter (150).

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