Nach Nizza-Ausschreitungen: Erster Prozess gegen FC-Anhänger
Stand: 27.12.2022, 16:05 Uhr
Im Januar beginnen Prozesse gegen Fußball-Chaoten, die im September beim Conference-Leaue-Spiel in Nizza randaliert haben sollen. Laut Anklage sollen Kölner Hooligans Anhänger von OGC Nizza angegriffen und schwer verletzt haben.
Die Gewaltszenen sorgten nicht nur in der Fußball-Szene für Entsetzen. Den ersten Prozess verhandelt das Amtsgericht in Bergisch Gladbach am 25. Januar. Verantworten muss sich ein 36-Jähriger, der laut Kölner Staatsanwaltschaft schon mit Gewaltdelikten beim FC aufgefallen ist. Ihm wird unter anderem gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Weitere Prozesse geplant
Weiter geht es dann am 31. Januar vor dem Amtsgericht in Köln. An diesem Tag werden gleich zwei Beschuldigte, die bei den Krawallen dabei gewesen sein sollen, auf der Anklagebank sitzen. Weitere Prozesse folgen.
Großangelegte Razzia
Im Oktober hatten rund 400 Polizeibeamte die Häuser und Wohnungen von 16 Verdächtigen durchsucht. Dabei wurden damals fünf mutmaßliche Gewalttäter festgenommen. Alle Verdächtigen waren der Staatsanwaltschaft bereits als "Gewalttäter Sport" bekannt, drei davon als Intensivtäter. "Ich bin auch nicht mehr gewillt, die Chaoten zu nennen oder Fans oder Anhänger. Mit denen haben wir es hier nicht zu tun. Das sind Schwerkriminelle", so Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn damals.
Kölner Fans unterstützten die Ermittlungen
Im Vorfeld der Razzia hatten die Polizei und Staatsanwaltschaft fast 800 Video- und Fotodateien ausgewertet, die von Anhängern des 1. FC Köln gemacht und von ihnen an die Behörden weitergeleitet wurden. Dazu gab es 300 mündliche Hinweise auf Tatverdächtige.
Ausschreitungen beim Spiel der Conference League
Am 8. September hatte der 1. FC Köln in der Conference League gegen Nizza gespielt. FC-Anhänger prügelten auf gegnerische Fans ein und beschossen sie mit Pyrotechnik. Etwa 40 Menschen wurden verletzt, darunter neun Polizisten.