Zwei Frauen aus dem östlichen Bundesstaat Bahia sind nach Infektionen mit dem Oropouche-Fieber verstorben. Beide seien unter 30 Jahre alt gewesen und hatten keine Vorerkrankungen, hieß es aus dem brasilianischen Gesundheitsministerium.
Sie hätten Symptome gehabt, die einem schweren Fall von Denguefieber ähnelten: Muskelschmerzen, hohe Körpertemperatur und Kopfschmerzen.
Das brasilianische Gesundheitsministerium sagt, dass es bisher in der wissenschaftlichen Fachliteratur weltweit "keine Berichte über Todesfälle durch die Krankheit" gebe. Demnach wurde das Oropouche-Virus in dem südamerikanischen Land zum ersten Mal 1960 in einer Blutprobe eines Faultiers gefunden. Seitdem seien vereinzelte Fälle und örtlich begrenzte Ausbrüche hauptsächlich in den Bundesstaaten des Amazonasgebiets gemeldet worden.
Drei Oropouche-Fälle in Italien, drei in Spanien
Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) meldete jetzt drei Oropouche-Fälle in Italien und drei in Spanien. Betroffen waren Reisende, die jeweils im Juni und Juli aus Kuba zurückkehrten.
Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC sind aktuell Oropouche-Ausbrüche in Teilen von Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Kuba und Peru bekannt. Reisende werden aufgefordert, sich so gut wie möglich vor Insektenstichen zu schützen. Brasilien bestätigte mehr als 7.200 Fälle von Oropouche-Infektionen im laufenden Jahr.
Mückenart-Überträger gibt es nicht in Europa
Das Oropouche-Virus wird durch Stechmücken wie die Gnitze Culicoides paraensis auf den Menschen übertragen. Doch diese Mückenart kommt in Europa nicht vor, betont das ECDC. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bislang auch nicht festgestellt.
Am besten sei, sich an die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden vor Ort zu halten und Schutzvorkehrungen gegen Mückenstiche zu treffen - wie Mückensprays und Kleidung, die Arme und Beine bedeckt.
Inkubationszeit: vier bis acht Tage
Die Inkubationszeit beträgt nach CDC-Angaben in der Regel vier bis acht Tage. Die Symptome halten typischerweise drei bis sechs Tage an.
Dazu zählen Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Schüttelfrost und Lichtempfindlichkeit. In seltenen Fällen können die Verläufe schwer sein, dann kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie einer Hirnhautentzündung kommen.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagentur AFP
- European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC)
- US-Gesundheitsbehörde CDC