Mieter in Alsdorf und Düren ohne Heizung und Warmwasser
Stand: 19.06.2024, 18:14 Uhr
Der Streit um die Fernwärmeversorgung zweier Wohnparks in Alsdorf und Düren ist am Nachmittag weiter eskaliert. Nach Aussage der Energie- und Wasserversorgung GmbH (EWV) hat der Vermieter inzwischen die Heizungsanlage des Dürener Wohnparks widerrechtlich In seine Gewalt gebracht.
Von Wolfgang Deutz
Laut EWV-Sprecherin hat der Vermieter die Fernsteuerung der Anlage, die sich im Besitz des Energieversorgers befindet, gekappt. Er betreibe diese nun eigenmächtig im Handbetrieb.
Wohl Schulden bei Energieversorger
Will heißen: Der Betreiber für die Wohnungen in Düren nun Holzpellets gekauft. Damit will er die Wohnungen dort ab morgen beheizen. Seit Tagen müssen die Mieter in der Wohnanlage ohne warmes Wasser und Heizung auskommen.
Seit Tagen haben die Mieter auch in Alsdorf kein warmes Wasser.
Die Versorgung der Mieter einer weiteren Wohnanlage in Alsdorf dagegen bleibt vorerst wohl weiter unterbrochen. Der Grund: Der Betreiber der beiden Wohnanlagen am Alsdorfer Tierpark und an Gut Nazareth in Düren soll dem zuständigen Energieversorger mehrere hunderttausend Euro schulden.
Streit um den Energiemix
Im Kern geht es bei dem Streit um den Mix der gelieferten Energie. Der Vermieter der Wohnungen ist eine Gelsenkirchener Firma. Laut Vermieter wurde vereinbart, die Häuser überwiegend mit regenerativer Energie zu beheizen, zum Beispiel mit Holzpellets.
Doch daran hält sich der Energieversorger nicht, sagt der Vermieter. Die Energie- und Wärmeversorgung GmbH aus Stolberg weist die Vorwürfe zurück. So einen Vertrag habe es nie gegeben, so die Pressestelle.
Juristen haben wohl das letzte Wort
Stattdessen gibt es gegenseitige Schuldzuweisungen. Der Vermieter fühlt sich betrogen und fordert die Entlassung der Verantwortlichen bei der EWV. Der Energieversorger erwägt Strafanzeige zu stellen, weil angeblich Mitarbeiter und deren Familien von Seiten des Betreibers körperlich bedroht wurden.
Beide wollen den Streit juristisch klären lassen. Nach Angaben des Anwalts ist der Vermieter nun bereit, monatlich 15.000 € an die EWV zu zahlen, um die aktuell ausstehenden Zahlen zu begleichen.
Mieter erwärmen Wasser auf Herd
Für die betroffenen Mieter ist das kein Trost. Sie sitzen aktuell ohne Heizung und Warmwasser da. Erste haben sich bereits einen Rechtsanwalt genommen und wollen die Miete kürzen. Andere halten noch still und erwärmen Wasser auf dem Herd, um sich wenigstens waschen zu können.
Unsere Quellen:
- EWV
- Betreiberfirma der Wohnparks
- Stadt Alsdorf
- Stadt Düren