Nach der US-Wahl müsse Europa geschlossener und selbstbewusster agieren, erklärte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Mittwochmittag auf der Kurznachrichtenplattform X (ehemals Twitter). "In einem extrem polarisierten Wahlkampf hat es Donald Trump geschafft, zum zweiten Mal als US-Präsident gewählt zu werden. Vor ihm liegt die gewaltige Aufgabe, eine gespaltene Gesellschaft wieder zu einen. Es bleibt zu hoffen, dass es die Bereitschaft dazu gibt", so Wüst in seinem Statement.
Wüst: "Deutschland muss mehr Veranwortung übernehmen"
"Unabhängig davon müssen wir weiter den Schulterschluss zwischen den transatlantischen Partnern suchen und uns der gemeinsamen Werte unserer Länder bewusst werden. Weder diesseits noch jenseits des Atlantiks ist irgendwem geholfen, auf Abschottung und Trennendes zu setzen. Die USA waren & sind unser wichtigster Bündnispartner. Ich will, dass das so bleibt. Auch schon vor dem Wahltag war klar, dass Europa geschlossener und selbstbewusster agieren muss."
Mahnung an Ampel-Koalition
Dabei richtet Wüst seinen Blick auch nach Berlin: "Auch Deutschland wird international mehr Verantwortung übernehmen müssen. Ich setze darauf, dass sich alle dieser Verantwortung bewusst sind - auch die Bundesregierung. Wir brauchen stabile Verhältnisse. Die Bundesregierung muss schnellstens handlungsfähig werden. Entweder die Koalitionäre raufen sich zusammen oder sie geben ihr Mandat zurück."
SPD: "Keine Schockstarre"
Achim Post: "Ergebnis enttäuschend"
Achim Post, Vorsitzender der SPD in NRW, nannte das Wahl-Ergebnis "enttäuschend". "Nach aktuellem Stand deutet alles darauf hin, dass Donald Trump, ein verurteilter Straftäter, zum zweiten Mal Präsident wird. Dass die Sozialdemokratie auf einen anderen Wahlausgang gehofft und bis zuletzt Kamala Harris unterstützt hat, ist kein Geheimnis", so Post. Allerdings solle das sich abzeichnende Wahlergebnis uns nicht in eine "Schockstarre" versetzen. "Europa muss enger zusammenrücken, geschlossen auftreten und mit einer eigenständigen Sicherheits- und Investitionsagenda stärker zum globalen Schwergewicht werden."
FDP: "Partnerschaft hat solides Fundament"
FDP-Chef Henning Höne
Deutschland und die EU müssten ihre eigenen Stärken konsequent ausbauen, meint auch Henning Höne, Vorsitzender der FDP in NRW. "Geopolitischer Einfluss lässt sich nur durch wirtschaftliche Stärke sichern - hier haben wir Nachholbedarf, und hier müssen wir ansetzen", so Höne. Ein starkes und enges transatlantisches Verhältnis bleibe unverzichtbar. "Diese Partnerschaft hat unabhängig von der jeweiligen Präsidentschaft der USA ein solides Fundament, auf das wir vertrauen und bauen müssen."
Über dieses Thema berichten wir unter anderem im Westblick auf WDR 5 und in der Aktuellen Stunde im WDR Fernsehen.