Abwicklung des Corona-Lagers für Masken und Kittel

Stand: 02.08.2023, 11:00 Uhr

Die Landesregierung hatte in der Pandemie ein Notlager mit Schutzgegenständen wie Masken und Kittel angelegt. Nun wird geprüft, das Lager aufzulösen - die Haltbarkeit ist meist überschritten.

In der Corona-Pandemie war es ein sehr gefährlicher Mangel, wenn es keine Schutzausrüstung für das medizinische Personal gab, das Covid-Infizierte behandelte. Die NRW-Landesregierung legte deshalb ein Notlager mit den wichtigsten Hilfsmitteln an, also Masken, Kittel, Visiere etc.. Die Haltbarkeit fast aller Artikel ist nun abgelaufen.

Das Lager könnte bald aufgelöst werden, wie eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Vor dem Hintergrund des Pandemieendes prüfe man "derzeit den Umgang und die Verwendung der noch vorhandenen Lagerbestände sowie die damit verbundene Auflösung der Landesreserve". Laut Ministerium wurden 90 Prozent der angeschafften Artikel verteilt.

Restbestände immer noch enorm

Wie groß das Lager war, zeigen die Zahlen zu dem verbliebenen Restbestand, der aktuell noch gelagert wird: 1,2 Millionen FFP3-, FFP2- oder KN95-Masken sowie 8,7 Millionen Kittel, 600.000 Anzüge und 1,1 Millionen Brillen und Visiere. Sie alle haben das Haltbarkeitsdatum spätestens zum 1. August überschritten. Lediglich 40.000 Anzüge und rund 3,5 Millionen medizinische Masken seien noch bis 2024 beziehungsweise 2025 haltbar. Der Gesamtwert beläuft sich laut Ministerium auf rund 33 Millionen Euro.

Geringe Nachfrage nach Schutzartikeln

Laut Ministerium hatte man sich seit dem Frühjahr intensiv bemüht, die Lager noch zu leeren: "So wurden nochmals Krankenhäuser, Pflegeheime sowie die Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen angeschrieben. Zudem wurden Hilfsorganisationen auf die noch verfügbaren Produkte hingewiesen", teilte das Ministerium mit. Auch weitere NRW-Ministerien sollten erneut bei ihren Kontakten werben. Bis auf 1,1 Millionen Masken, die unter anderem an Hilfsorganisationen verteilt worden seien, habe aber keiner mehr Schutzausrüstung haben wollen.

NRW hatte vor allem zu Beginn der Pandemie alles daran gesetzt, Schutzausrüstung zu besorgen. Teilweise zu sehr hohen Preisen, wie aus Papieren für den Landtag hervorging. Politische Debatten hatte es vor allem um 10 Millionen Schutzkittel des Unternehmens "van Laack" gegeben. Wie das Gesundheitsministerium im Februar mitgeteilt hatte, blieben davon 3,3 Millionen übrig.