Corona-Kaufrausch: Millionen von Masken und Kitteln müssen vernichtet werden

Stand: 06.02.2023, 16:29 Uhr

Masken und Schutzkittel waren zu Beginn der Pandemie Mangelware. Die Landesregierung kaufte auf, was sie kriegen konnte - für etliche Millionen Euro. Jetzt läuft die Haltbarkeit ab.

Das Problem haben auch andere Landesregierungen und auch die Bundesregierung: Zu Beginn der Corona-Pandemie haben sie zu viel Schutzausrüstung eingekauft - die jetzt verfällt und entsorgt werden muss.

Karl-Josef Laumann (CDU), damals wie heute Gesundheitsminister von NRW, hat die fieberhaften Bestellungen immer wieder verteidigt. Es habe so gut wie keine deutschen Hersteller gegeben für Corona-Masken und Schutzkittel. Er habe so viel gekauft, wie er habe kriegen können, so Laumann. Im Landtag untermauerte er im Sommer 2020 die damalige Notlage mit dem legendären Hinweis:

Wer von den Ministern, die hier für Beschaffung zuständig sind, nach der Krise nicht den Landesrechnungshof am Arsch hat, der hat alles verkehrt gemacht. Karl-Josef Laumann

Begrenzt haltbar

Bisher hat der Landesrechnungshof noch nicht nachgewiesen, dass Laumann etwas falsch gemacht hat. Doch der damalige Kaufrausch sorgt jetzt dennoch für neuen Verdruss. Denn medizinische Schutzausrüstung hat ein Verfallsdatum. Nach ein paar Jahren verlieren Stoffe und Fließe ihre virenabweisende Wirkung, Latex wird porös.

Konsequenz: Allein 10 Millionen Schutzmasken und über 7 Millionen Schutzkittel müssen verbrannt werden. Knapp die Hälfte die Schutzkittel stammt vom Hersteller van Laack. Außerdem werden Schutzbrillen, Plastik-Handschuhe und Teststäbchen entsorgt.

Von den Parteien im Landtag hat bisher nur die AfD auf die Entsorgungs-Aktion reagiert. Sie sieht sich in ihrer Einschätzung bestätigt, dass die Landesregierung 2020 in einen – so wörtlich – „maßlosen Corona-Aktionismus“ verfallen sei.

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