Angesichts stark gestiegener Lebensmittelpreise fordert die SPD-Opposition im Düsseldorfer Landtag die Einrichtung einer "Transparenzstelle" in NRW. Diese soll sich nach den Vorstellungen von Vizefraktionschef Alexander Vogt gezielt mit den weiter steigenden Lebensmittelpreisen, mit Marktmacht und Ernährungsarmut befassen.
Im NRW-Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz soll dafür - ähnlich wie in Baden-Württemberg - eine neue Abteilung "Markt und Ernährung" eingerichtet werden, die etwa Preise und Marktdaten öffentlich machen soll. Dabei sei auch zu hinterfragen, wie die großen Discounter eigentlich ihre Preise gestalteten, so Vogt.
Die SPD verwies dabei auf Untersuchungen der Verbraucherzentrale, wonach mehr als ein Drittel der jüngsten Preissteigerungen bei Lebensmitteln nicht durch Erzeuger- und Energiekosten zu erklären seien sollen. Mitnahme-Effekte, die vor allem zulasten Einkommens schwächerer Haushalte gingen, müssten gekappt werden, so Vogt.
Preissteigerungen für Verbraucherzentrale "inakzeptabel"
Bernhard Burdick von der Verbraucherzentrale NRW hält die Steigerung der Lebensmittelpreise für "nicht mehr so ganz nachvollziehbar." Im Vergleich zum Frühjahr 2021 seien die Preise bereits um gut 30 Prozent gestiegen, sagte Burdick dem WDR. "Die Preissteigerung hat schon vor mehr als zwei Jahren angefangen". Auch würden viele Preise bei vergleichbaren Markenprodukten in unterschiedlichen Supermärkten sehr stark schwanken. "Das ist völlig inakzeptabel. Unserer Ansicht nach spielt da der Handel an der Preisschraube", so Burdick.
Die Einrichtung einer "Transparenzstelle" hält er durchaus für sinnvoll. Politik und auch das Kartellamt müssten hier aktiv werden, fordert der Verbraucherschützer.