NRW-Hausärzte sollen chronisch Kranke ab Ende März impfen

Stand: 11.03.2021, 14:42 Uhr

Der Bund versorgt die Hausarztpraxen ab Mitte April mit Impfstoff. NRW-Gesundheitsminister Laumann geht das nicht schnell genug. Er zieht die chronisch Kranken vor.

Von Ulrich Spinrath

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) drückt bei den Corona-Impfungen aufs Tempo. Das Land Nordrhein-Westfalen werde schon Ende März rund 150.000 Impfstoffdosen an die Hausarztpraxen liefern, damit dort chronisch Kranke geimpft werden können, sagte Laumann bei einer Pressekonfezenz. Ab Mitte April versorge dann der Bund die Praxen über das bestehende Arzneimittelversorgungssystem mit Impfstoff. Das dauert Laumann aber zu lange.

Die Ärzte sollen anhand ihrer Patienten-Karteien entscheiden, wer als chronisch krank gilt. Die Praxen sollen dann ihre Patienten informieren, dass sie geimpft werden können und Termine vergeben.

Chroniker, Pflegebedürftige, Schwangere

Auch Menschen in den Pflegestufen vier und fünf sollen jetzt zügig geimpft werden - sowohl von ihren Hausärzten als auch von mobilen Impfteams der Impfzentren. Sofern sie in Altenheimen leben, sind sie ja ohnehin schon geimpft worden. Zusätzlich können künftig zwei Menschen im direkten Umfeld dieser pflegebedürftigen Menschen benannt werden, um schon jetzt geimpft zu werden, unabhängig vom Alter.

Schwangere sollen zwar nicht selbst geimpft werden, aber auch sie können zwei Menschen aus ihrem Umfeld benennen, die schon jetzt frühzeitig mit Impfstoff versorgt werden können.

Ab Anfang April werden, nach Informationen Laumanns, reguläre Termine in den Impfzentren für die Gruppe der über 70-Jährigen angeboten werden. Geimpft werden diese Menschen dann voraussichtlich ab Mitte April, die ältesten zuerst. Die Vergabe der Termine soll jahrgangsweise erfolgen, beginnend mit den Ältesten.

Zurück zum Alltag in Altenheimen

Vor allem in den Altenheimen will der Gesundheitsminister wieder zur Normalität zurück. Weil die Bewohner größtenteils druchgeimpft sind, müssen sie nicht mehr regelmäßig getestet werden. Außerdem müssen sie keine Masken mehr tragen. Auch Freizeitangebote wie Basteln oder Gymnastik sollen wieder hochgefahren werden.

Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen werden allerdings auch weiterhin alle drei Tage getestet, ebenso müssen Besucher einen Schnelltest machen. Danach können sie ihre Angehörigen aber auch ohne Maske besuchen, zumindest in deren eigenen Zimmern.