Machen wir es kurz: Das war es für Maximilian Krah. Die Geschichte um seinen Mitarbeiter war das fehlende Tröpfchen, um das Fass zum Überlaufen zu bringen.
Als Krah seinen Mann noch verteidigte
Noch vor anderthalb Wochen verteidigte Krah seinen aus China stammenden Angestellten davor, er sei ein Spion. Ein grüner Spitzenpolitiker habe den Mann mal als solchen bezeichnet, erzählte Krah den Richtern des Oberverwaltungsgerichts in Münster.
Mit dem Blick von heute wirkt diese Anekdote aus dem Verfahren über die Verfassungsschutz-Beobachtung fast schon tragisch. Aber sie passt zu Krah.
Als er im vergangenen Sommer Spitzenkandidat wurde, gab es schon länger Korruptionsvorwürfe gegen ihn. Der Kandidat war schon angeschlagen, bevor er aufgestellt wurde. Aber er hatte die Unterstützung Björn Höckes, was damals in der AfD noch reichte - auch wenn viele Spitzen der Partei ein sehr schlechtes Bauchgefühl damit hatten.
Nicht nur Krah ist ein AfD-Debakel
Und das nicht nur wegen Krah: Auf den ersten 20 Plätzen zur Europawahl, also den aussichtsreichsten, befindet sich ein wildes Gemisch aus Lebenslauflügen, Nähe zu rechtsextremen Organisationen und Ladendiebstahlsvorwürfen.
Dazu kommen mit Maximilian Krah und Peter Bystron zwei Spitzenleute, die unter Verdacht stehen, ein Faible für das Geld ausländischer Diktaturen zu haben. Für die AfD ist diese Liste somit zum erwartbaren Desaster geworden. Bei der Wahl im Juni wird sie nicht mit ihrem Personal punkten können, sondern höchstens mit der Schwäche der Wettbewerber. Der Wahlkampf der Partei ist eigentlich schon erledigt, bevor er begonnen hat.
Ein Geschenk an die Höcke-Gegner
Die einzigen Nutznießer in der AfD können eigentlich nur die Höcke-Gegner werden, eine zuletzt arg geschrumpfte Gruppe. NRW-Parteichef Martin Vincentz wird das Momentum nutzen wollen, das parteiinterne Anti-Höcke-Lager öffentlich wieder wahrnehmbarer zu machen.
Das europäische AfD-Kandidaten-Tableau von Höckes Gnaden ist nämlich eine Einladung, sich wieder stärker zu positionieren. Was der AfD den nächsten großen Streit bringen wird. Damit stehen der Partei selbst für ihre gewohnten Verhältnisse ziemlich unruhige Zeiten bevor.