Großmarkt Düsseldorf

NRW-Wirtschaft mit schwierigem Start ins Jahr - Erholung ist aber in Sicht

Stand: 26.02.2024, 14:52 Uhr

2024 ist für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen schwierig gestartet. Dennoch gibt es leichte Hoffnung auf Erholung. Wirtschaftsminsterin Neubaur plant einen Investitionsbooster.

Von Klaus Scheffer

Die Konjunktur in Nordrhein-Westfalen ist in den ersten beiden Monaten des Jahres noch nicht wieder richtig in Fahrt gekommen. Die internationale Lage - die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten - sowie Lieferengpässe und die Sorge um den Haushalt des Bundes haben die wirtschaftliche Entwicklung gebremst, sagte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) bei der Vorlage des Konjunkturberichts des RWI-Leibniz-Instituts in Düsseldorf.

Erholung in Sicht

Für den weiteren Verlauf des Jahres sind die Experten des Instituts aber verhalten optimistisch. Sie rechnen mit einem Wirtschaftswachstum für NRW von 0,3 Prozent. Für ganz Deutschland werden 0,5 Prozent erwartet. Das wäre eine deutliche Verbesserung zum Vorjahr. 2023 war die NRW-Wirtschaftsaktivität noch um 1,1 Prozent zurückgegangen.

Davon nicht betroffen ist erfreulicherweise der Arbeitsmarkt. Im abgelaufenen Jahr gab es mit 7,3 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Rekord im Land; in diesem Jahr erwarten die Forscher einen weiteren Zuwachs um noch einmal rund 8.000 Arbeitsplätzen. Das stabilisiere die konjunkturelle Entwicklung, sagte Professor Torsten Schmidt vom RWI-Leibniz-Institut. Der Experte rechnet auch damit, dass steigende Einkommen den privaten Konsum wieder ansteigen lasse.

Stimmung der Unternehmen schlecht

Trotzdem sehen die Betriebe im Land weiter eher skeptisch in die Zukunft. Ralf Stoffels, Präsident der Industrie- und Handelskammer NRW, präsentierte eine Umfrage, nach denen die Unternehmen von einem weiteren Krisenjahr ausgehen. Es brauche eine verlässliche Wirtschaftspolitik, damit die Wirtschaft wieder Vertrauen fassen. Stoffels nannte das Wachstumschancengesetz, das aber nur ein erster Schritt sein könne. Bund und Länder müssten sich hier aber schnell einigen.

Neubauer schlägt Investitionsbooster vor

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur präsentierte einen neuen Vorschlag des Landes, um die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft anzukurbeln. Sie warb für einen sogenannten Investitionsbooster. Eine Steuergutschrift von 25 Prozent solle es künftig vom Staat geben für Investitionen, die nachweislich zur Senkung des CO2-Ausstoßes beitragen. Über diese Idee wolle sie auch mit ihrem Bundeskollegen Robert Habeck (Grüne) sprechen, sagte Neubaur. Finanziert werden solle das Ganze über ein Sondervermögen, die jährlichen Kosten lägen bei rund 50 Milliarden Euro.

Wirtschaftslage in NRW

WDR 5 Westblick - aktuell 26.02.2024 05:02 Min. Verfügbar bis 25.02.2025 WDR 5


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