Die massive Download-Panne bei den Abitur-Prüfungen hat in diesem Jahr viel Wirbel verursacht: Abiturienten und Abiturientinnen waren verunsichert und frustriert, Lehrkräfte verärgert und Schulministerin Dorothee Feller (CDU) stand mächtig unter Druck. Geschrieben werden konnten die Prüfungen am Ende doch und die Ministerin hat das Chaos politisch überlebt.
Suche nach neuem Dienstleister
Trotzdem wird daran gearbeitet, dass sich eine solche Panne nicht wiederholt. So soll es ab 2025 ein komplett neues System geben. Das Schulministerium bestätigte am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur, dass man europaweit nach einem Dienstleister für eine "Neuentwicklung des Gesamtsystems" suche.
Schulministerin Feller hatte nach dem Vorfall bereits angekündigt, dass man durch technische Änderungen den Ablauf für das Zentralabitur im Jahr 2024 "optimieren" werde. Unter anderem solle der Downloadprozess nicht mehr so kurzfristig gestartet werden.
Noch keine Angaben zu Kosten
2025 werde demnach für die Schulen nun ein komplett neues System bereit stehen. Es soll laut Ausschreibung mindestens fünf Jahre laufen. Zu den Kosten machte das Schulministerium "mit Blick auf das derzeit laufende Vergabeverfahren und die erstrebte Wettbewerblichkeit der Angebote" keine Angaben. In der Ausschreibung heißt es zum Umfang: "Entwicklung, Hosting, Betrieb, Service und Wartung einer webbasierten Distributionsplattform für Zentrale Prüfungsverfahren in Nordrhein-Westfalen".
Die Download-Panne hatte im April landesweit die Abiturprüfungen durcheinandergebracht. Weil das Herunterladen der Prüfungsaufgaben hakte, war der geplante Start der Abitur-Klausuren in sechs Prüfungsfächern verlegt worden.
Trotz der IT-Panne haben die Abiturienten in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr ähnliche Noten erzielt wie in den Vorjahren. Im Schnitt machten die Schüler ihr Abi mit der Note 2,37 - und lagen damit im langjährigen Durchschnittsniveau. Rund 80.000 junge Leute waren zu den Zentralen Abiturprüfungen angetreten.