Blick über über den verschneiten Ort Siegen-Oberschelden

Guten Morgen, NRW!

Stand: 10.01.2025, 09:08 Uhr

Winterliche Verhältnisse in NRW mit vielen Unfällen • Mittlerweile zehn Tote bei Bränden in Los Angeles • Erderwärmung erstmals im Schnitt über 1,5 Grad. Der Nachrichtenüberblick.

Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Andreas Poulakos und Jörn Seidel.

THEMA DES TAGES

Winterliche Verhältnisse in NRW mit vielen Unfällen • Schlitten fahren und Schneemänner bauen: Viele Menschen in NRW konnten den Neuschnee gestern genießen, auch wenn er vielerorts zu Matschschnee wurde. Aber schon am Donnerstag kam es auf den Straßen im ganzen Land zu zahlreichen Unfällen. In der Nacht kam nun verbreitet Frost hinzu. Für den Berufsverkehr besteht somit erhöhte Glättegefahr. Das betrifft auch Fuß- und Radwege. Busse und Bahnen können sich erneut verspäten.

Um 9.30 Uhr senden wir zur Wetter-Lage eine WDR aktuell Sonderausgabe im Fernsehen, die wir auf wdr.de und in der App WDR aktuell streamen.

Liegen gebliebene Lkw auf der A46 sowie ein Polizeiauto

Liegen gebliebene Lkw auf der A46

Besonders betroffen ist zurzeit das Sauerland. Auf der A46 mussten einige Auto- und Lkw-Fahrer die Nacht in ihren Fahrzeugen verbringen. Die Strecke war zwischen Bestwig und Olsberg gesperrt, weil sich da mehr als 100 Fahrzeuge festgefahren hatten. Die mussten erst wieder freigeschaufelt werden. Zuvor gab es schon massive Probleme auf der A1 zwischen Remscheid und Hagen und auf der A45 bei Lüdenscheid.

Für heute warnen mehrere Leitstellen davor, dass Äste von Bäumen brechen können, weil so viel Schnee runter kam. In Lüdenscheid waren es 22 Zentimeter, in Aachen 14. Insbesondere im Märkischen Kreis wird davor gewarnt, dass die Straßen extrem glatt sein können, weil da teils nicht so gut gestreut werden konnte. Die Autobahnmeisterei ist dort nicht mehr zu dem Lager mit Streusalz gekommen.

WEITERE NACHRICHTEN

Luftaufnahme eines von den Bränden zerstörten Wohnviertels in LA

Luftaufnahme eines von den Bränden zerstörten Wohnviertels in LA

Brände in Los Angeles - mittlerweile zehn Tote Im Großraum Los Angeles kämpfen tausende Feuerwehrleute weiterhin gegen die verheerenden Brände. Sorge bereitet den Experten, dass der Wind, der vorübergehend nachgelassen hatte, wieder zunehmen und die Feuer neu anfachen könnte. Nach Medienberichten sind mehr als 10.000 Gebäude zerstört, etwa 180.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Zahl der Toten ist laut der gerichtsmedizinischen Behörde auf mindestens zehn gestiegen. Die Opfer müssten noch identifiziert werden.

Erderwärmung lag 2024 im Schnitt über 1,5 Grad Das vergangene Jahr ist laut EU-Klimawandeldienst Copernicus das erste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn, in dem es im Durchschnitt mehr als 1,5 Grad wärmer als im vorindustriellen Mittel war. Damit ist es auch das wärmste Jahr seit dem Start der Messungen. Das Pariser 1,5-Grad-Ziel zur Eindämmung der Klimakrise ist damit für 2024 gerissen, gilt aber noch nicht als verfehlt, da dafür auf längerfristige Durchschnittswerte geschaut wird.

WDR-Recherche: Arbeitspflicht für Bürgergeld-Empfänger rechtlich schwierig • Der Stadtrat von Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern will Empfänger von Bürgergeld in Zukunft zu gemeinnütziger Arbeit verpflichten. Vertreter von CDU und FDP im Bund unterstützen den Vorstoß, auch Dahlem (Kreis Euskirchen) könnte sich eine kommunale Arbeitspflicht vorstellen. Nach WDR-Recherchen müssten hierfür allerdings Bundesgesetze geändert werden. Bisher wissen Kommunen aus Datenschutz-Gründen nicht einmal, wer überhaupt Bürgergeld bezieht.

Prozess in Wuppertal um Impfschaden startet Heute Vormittag beginnt am Landgericht Wuppertal der Prozess gegen Impfstoffhersteller Biontech. Es geht um den Fall einer jungen Frau aus Solingen. Sie war nach einer Corona-Impfung an einem seltenen Autoimmunleiden erkrankt und ist seitdem auf den Rollstuhl angewiesen. Ihre Krankheit wurde bereits als Impfschaden anerkannt - jetzt geht es um die zivilrechtliche Aufarbeitung.

Sonntagsfrage: Union weiter vorn • Die Union liegt laut ARD-DeutschlandTrend zwar weiter vorne - sie hat demnach aber in der Wählergunst verloren. So kommen CDU und CSU zusammen auf 31 Prozent - das ist ein Minus von zwei Punkten seit Mitte Dezember. Auf Platz zwei kommt die AfD mit 20 und auf Platz drei die SPD mit 15 Prozent (jeweils plus eins). Die Grünen landen unverändert bei 14 Prozent, das BSW bleibt bei fünf Prozent. Je einen Punkt legten FDP und Linke zu: Beide kämen demnach auf vier Prozent, würden damit aber weiterhin an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

CDU trifft sich zur Winterklausur • In Hamburg beginnt heute die Winterklausur des CDU-Bundesvorstandes. Die CDU will mit einem "Agenda 2030"-Programm in die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes ziehen, das Firmen und Bürgern Steuererleichterungen verspricht. Das zwölfseitige Papier sieht zudem unter anderem vor, dass Überstunden steuerfrei gestellt werden und Rentner künftig bis zu 2.000 Euro steuerfrei hinzuverdienen dürfen.

Musk und Weidel diskutierten auf X • Fast anderthalb Stunden lang hat der Tech-Milliardär und Trump-Vertraute Elon Musk sich auf seiner Plattform X gestern Abend bei einem Live-Audio-Gespräch mit AfD-Co-Chefin Weidel getroffen. Bis zu 200.000 Menschen waren dabei. Es ging um Themen wie Einwanderung, Bürokratie und Meinungsfreiheit - und Weidel verbreitete teils krude Thesen, etwa dass Hitler ein Kommunist gewesen sei. Musk rief erneut zur Wahl der AfD auf. Der Politikwissenschaftler Carlo Masala kommentierte das Gespräch ironisch: "Mein Mitleid mit den 150 EU-Beamten, die sich diesen Driss anhören mussten."

Strafmaß gegen Trump wird verkündet • Der New Yorker Richter Juan Mechan will heute das Strafmaß für Donald Trump bekanntgeben. Ein Geschworenengericht hatte Trump Ende Mai 2024 schuldig gesprochen, vor der Wahl 2016 im Zusammenhang mit Zahlungen an den Pornostar Stormy Daniels Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben. Merchan deutete im Vorfeld an, eher nicht zu einer Gefängnisstrafe gegen den 78-Jährigen zu neigen.

DAS WETTER IN NRW

Schnee, Regen und ein bisschen Sonne • Heute wechselt das Himmelsbild rasch: Es ziehen dicke Wolken mit Schnee-, Schneeregen- und Graupelschauern durch, dazwischen scheint mal kurz die Sonne. Vor allem am Morgen, Vormittag und zum Abend hin muss mit Glätte gerechnet werden. Am Nachmittag kann es im Rheinland längere Zeit freundlich sein. Die Temperaturen erreichen am Nachmittag 1 bis 4 Grad, in Lagen oberhalb von 500 Metern -3 bis 0 Grad. Dazu weht mäßiger und stark böiger Wind aus West bis Südwest.

UND ÜBRIGENS ...

Elster

Elster auf einem Zweig

Vogel-Zähler gesucht • Tausende werden sich am Wochenende wieder für eine Stunde auf die Lauer legen, um Vögel vor ihrem Fenster oder im Park zu beobachten und zu zählen. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Bayern erhoffen sich dadurch Erkenntnisse über langfristige Veränderungen in der Vogelwelt. Die "Stunde der Wintervögel" gibt es bereits seit 15 Jahren. Im vergangenen Jahr beteiligten sich rund 130.000 Menschen.

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