Weiße Blüten in Hameln | sv
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Wetter zum Frühlingsanfang: Temperaturen wie in Italien
Stand: 03.03.2024, 17:19 Uhr
Am 1. März war Frühlingsanfang - zumindest meteorologisch. Bis zum kalendarischen Frühlingsbeginn dauert es noch ein wenig. Wie das Wetter wird - und warum Hecken schneiden ab jetzt verboten ist.
Von Sabine Schmitt
Vogelgezwitscher und bunte Blüten: Zum meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März sangen am frühen Morgen in NRW die Vögel, um ihre Reviere zu markieren. Derzeit seien Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig und Meisen zu hören, sagt Thomas Hövelmann. Er ist Vogel-Experte des Naturschutzbundes Nabu in Münster.
Wenn das Wetter stabil bleibt, starten die Vögel nach seinen Worten früh mit dem Nestbau. Damit beginnt auch die Brutzeit. Deshalb ist es vom 1. März bis 30. September in Deutschland verboten, Hecken und Sträuchern zu schneiden.
Dafür gibt es im Garten schon viel, über das man sich freuen kann. Die Schneeglöckchen blühen und die Krokusse auch. Außerdem unter anderem Märzveilchen und Huflattich - und die ersten Obstbäume. Die Natur ist zum Frühlingsanfang 2024 sehr früh dran.
"In diesem Jahr hatten wir mit dem 19. Februar einen der frühesten 'Vegetationsbeginne' seit es Wetteraufzeichnungen gibt", sagt WDR-Meterologe Jürgen Vogt. Die große Gefahr sei jetzt, dass es noch zu späten Nachtfrösten kommt - passieren könne das immer. "Dann erfrieren die Blüten - und es entstehen große Schäden bis hin zum Totalausfall der Ernte und Schäden an den Pflanzen."
Wie wird das Wetter zum Frühlingsbeginn?
Zum meterologischen Frühlingsbeginn gab es in NRW viele Wolken und gelegentlich etwas Regen. Am Wochenende wurde es in Nordrhein-Westfalen dann aber sehr mild. Es gab Temperaturen wie in Italien. Am Sonntag wurden an Messstationen in Lennestadt und in Düsseldorf nahe der Uni Temperaturen von mehr als 19 Grad Celsius gemessen. Dazu gab es reichlich Sonnenschein, vor allem in Ostwestfalen, im Münsterland und im östlichen Ruhrgebiet.
Wie wird Wetter in NRW nächste Woche?
In der kommenden Woche dann wird es laut Vogt aller Voraussicht nach nur etwas kühler, bleibt aber im mild. "Dazu gibt es - nach dem verregneten und wolkenreichen Februar - meist trockenes Märzwetter mit einem Mix aus Sonne und Wolken."
- Montag: Für NRW werden viele Wolken, wenig Sonnenschein und gebietsweise etwas Regen erwartet. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 1 und 8 Grad.
- Dienstag. Es wird stark bewölkt und zeit- sowie gebietsweise regnen. Dazwischen sind kurze Momente mit Sonne möglich. Die Nachmittagstemperaturen: 6 bis 11 Grad.
Wo ist noch Nachtfrost möglich?
Krokusse sind frostunempfindlich.
"Für die kommende Woche sind ab der Wochenmitte Nachfröste möglich - zumindest in den Höhenlagen von Eifel, Bergischem Land und Ost- und Südwestfalen rutschen wir nächtens wieder in Nähe des Gefrierpunkts", sagt Jürgen Vogt. Wer schon im Garten pfanzen will, muss also aufpassen, was er pflanzt. Frühlingsblumen wie Vergissmeinnicht, Bellis, viele Primel-Sorten und großblütige Stiefmütterchen reagieren empfindlich auf Minustemperaturen. Narzissen, Krokusse und Hyazinthen dagegen gelten als frostunempfindlich.
Wie groß ist die Gefahr durch Zecken?
Die Klimakrise und milde Winter wie der aktuelle führen dazu, dass die Tiere in Deutschland inzwischen ganzjährig aktiv sind. Wer im Wald, auf Wiesen, in Parks oder Gärten unterwegs ist, sollte sich deshalb auch in diesen Tagen schon gut vor Zecken schützen.
Welche Pollen fliegen gerade?
Die Konzentration an Erlenpollen in der Luft ist aktuell laut WDR-Wetterredaktion schwach bis mäßig. Die Belastung durch Haselpollen ist aktuell gering, in den Niederungen ist der Höhepunkt der Blütezeit auch schon überschritten.
Meteorologischer und kalendarischer Frühlingsbeginn: Was ist der Unterschied?
"Der meteorologische Frühlingsbeginn ist nur für die Statistik gut - weil es einfacher ist, komplette Monate miteinander zu vergleichen", sagt WDR-Meterologe Jürgen Vogt. Der echte Frühlingsbeginn 2024, also der kalendarische, der vom Sonnenstand abhängig ist, ist am 20. März.
Unsere Quellen:
- WDR-Wetterredaktion
- Meterologe Jürgen Vogt
- Nachrichtenagentur dpa