Symbolbild: Ein junger Mensch mit Smartphone und Laptop.

Internet bleibt Freizeitbeschäftigung Nummer eins

Stand: 27.08.2024, 15:26 Uhr

Viele Deutsche wünschen sich für ihre Freizeit, öfter mal auszuschlafen, mehr in die Natur zu gehen oder in Ruhe ein Buch zu lesen - stattdessen verbringen sie die meiste Zeit im Internet. Die Ergebnisse des aktuellen Freizeit-Monitors.

Das Internet ist der unangefochtene Platzhirsch unter den Freizeitaktivitäten. 97 Prozent der Deutschen gehen mindestens einmal die Woche in ihrer Freizeit ins Netz.

"Ob zum Informieren, zur Unterhaltung, zur sozialen Vernetzung oder zur Verhinderung von Langeweile - das Netz ist omnipräsent und spielt eine immer größere Rolle im täglichen Leben", schreibt die Stiftung für Zukunftsfragen zu den Ergebnissen ihres am Dienstag veröffentlichten Freizeit-Monitors 2024.

Auch beliebt: Mit dem Smartphone spielen

Und auch die weiteren Plätze belegen vor allem mediale Angebote, 84 Prozent schauen regelmäßig fern, knapp 80 Prozent beschäftigen sich regelmäßig mit dem Computer oder spielen auf ihrem Smartphone.

Wunsch und Wirklichkeit

Geht es allerdings um die Frage, was sich die Deutschen von ihrer Freizeit wünschen, sehen die Ergebnisse ganz anders aus. 73 Prozent wollen gerne häufiger ausschlafen, sich in der Natur aufhalten oder etwas für die eigene Gesundheit tun.

Immerhin noch 60 Prozent würden gerne häufiger ein Buch lesen. Also Aktivitäten, die mit digitaler Technik wenig bis gar nichts zu tun haben.

Zudem wünschen sich viele Deutsche mehr Zeit mit Freunden und Familie. 65 Prozent der Befragten würden gerne häufiger etwas mit Freunden unternehmen, außerhalb der eigenen vier Wände. Laut den Forschern, die die Befragung durchgeführt hat das vermutlich auch mit dem seit Jahren anhaltenden Trend zu mehr Homeoffice zu tun.

Die Ergebnisse des Freizeit-Monitors bedeuten übrigens nicht, dass die Deutschen in ihrer Freizeit immer fauler werden, im Gegenteil. Die Bedeutung von Sport wächst seit Jahren. 47 Prozent der Befragten sind mindestens einmal die Woche sportlich aktiv. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es gerade mal 36 Prozent.

Freizeitmonitor 2024

WDR Studios NRW 27.08.2024 01:42 Min. Verfügbar bis 27.08.2026 WDR Online


Stammtische und Vereine sind out

Traditionelle Freizeitaktivitäten haben es dagegen immer schwerer. So sagen etwa 69 Prozent der Befragten, dass sie nie einen Stammtisch besuchen, knapp 60 Prozent sagen, dass sie nie Discos oder Clubs besuchen.

Auch die Mitarbeit in Vereinen wird offenbar immer uninteressanter. Der große Verlierer sind Spielhallen, Wettbüros und Autokinos - so sagen 79 Prozent der Befragten, dass sie nie ins Autokino gehen.

Freizeit wird individueller

Laut Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, wird Freizeit immer individueller: "Das liegt aber auch daran, dass es viel mehr Möglichkeiten gibt unsere freie Zeit zu verbrauchen."

"Es ist nicht verwunderlich, dass wir dazu tendieren, Dinge rauszupicken, die einen persönlich befriedigen, und weniger den klassischen Sportverein." Ulrich Reinhardt, Stiftung für Zukunftsfragen

Für den Freizeit-Monitor 2024 wurden im Juli und August über 3.000 Personen ab 18 Jahren befragt. Die Stiftung für Zukunftsfragen wurde vom Tabakkonzern British American Tobacco gegründet wurde, arbeitet nach eigenen Angaben aber unabhängig.

Unsere Quellen:

  • Stiftung für Zukunftsfragen / Eine Initiative von BAT
  • Nachrichtenagentur AFP