So wollen die Kommunen in NRW Energie sparen

Stand: 04.08.2022, 12:38 Uhr

Immer mehr Kommunen in NRW legen Pläne vor, wie sie Energie sparen wollen: In öffentlichen Gebäuden, Schwimmbädern oder Verwaltungen sollen zum Beispiel die Temperaturen runter. Auch die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden und Wahrzeichen soll reduziert werden.

Normalerweise strahlt den Autofahrern auf der A42 nachts ein blau-golden beleuchtetes Gebäude entgegen: Der Gasometer in Oberhausen. Doch die 78 blauen Strahler und 20 goldenen Lichter bleiben künftig ab 23 Uhr dunkel. Die Gasometer GmbH will Strom sparen und beleuchtet das Oberhausener Wahrzeichen nachts ab sofort nicht mehr.

Auch an anderen Orten in NRW soll wegen des Kriegs in der Ukraine und der damit verknüpften Energiekrise in verschiedenen Bereichen Energie gespart werden:

Beleuchtung aus, Temperaturen runter, weniger warmes Wasser

In Duisburg sollen das Rathaus und das Theater nachts nicht mehr von außen angestrahlt werden. Klassenräume sollen nur noch auf 20 Grad geheizt werden, in Schwimmbädern wird die Wassertemperatur gesenkt. Geprüft wird noch, wo die Straßenbeleuchtung nachts ausgeschaltet werden kann. Der 200 Meter hohe Stadtwerke-Turm soll ebenfalls nachts nicht mehr angestrahlt werden.

Die Zeche Zollverein in Essen soll ab kommender Woche dunkel bleiben und auch in Bochum diskutiert das Deutsche Bergbaumuseum das Licht am Fördergerüst abzuschalten.

In Düsseldorf prüft die Stadt, ob der Rheinturm nachts weiter bestrahlt werden soll. Das Landtagsgebäude soll dagegen weiter nachts beleuchtet werden - aus Sicherheitsgründen.

Die Stadt Bielefeld will die Raumtemperatur in städtischen Gebäuden auf 20 Grad begrenzen. Wo es geht, sollen Beschäftigte ins Homeoffice gehen. An kommunalen Gebäuden soll es nur noch notwendige Beleuchtung geben, und Fontänen an Brunnen sollen abgeschaltet werden.

Im Münsterland haben mehrere Kommunen angekündigt, die Temperaturen in den Freibädern zu senken, zum Beispiel Senden und Schöppingen. Rheine und Ascheberg drehen die Termostate in öffentlichen Gebäuden runter. In Borken prüft die Verwaltung, einen sanierungsbedürftigen Teil des Rathauses zu räumen, damit der nicht geheizt werden muss.

Die Stadt Aachen hat angekündigt, bei allen Brunnen nachts das Licht und die Pumpen abzuschalten. Auch sollen historische Gebäude wie das Rathaus, das Theater und einzelne Denkmäler nur noch wenige Stunden beleuchtet werden.

Fast alle Kommunen in NRW machen mit

In Hilden sollen in Schulen und Turnhallen bis Ende September 2022 die Heizungen sowie zentrale Warmwasserbereitung abgestellt werden.

In Siegen wird die Nikolaikirche nicht mehr vollständig beleuchtet. In der Stadt Witten ist das Wasser in allen Sporthallen ab sofort kalt.

In Schloß Holte-Stukenbrock müssen Hallensportler ab sofort kalt duschen und auch im Vereinsheim des SSV Bornheim 1924 wurde das Warmwasser abgestellt.

In Dormagen soll künftig ab 19 Uhr in den Verwaltungsgebäuden und in den Schulen komplett das Licht ausgeschaltet werden.

Bundesweite Regelungen statt Flickenteppich?

Außerdem fordert der Dormagener SPD-Bürgermeister Erik Lierenfeld, dass die Kommunen mehr Unterstützung vom Bund bekommen. Im ARD-Morgenmagazin sagt er: "Natürlich wär es gut, wenn wir uns hier bundeseinheitlich auf Standards einigen würden. [...] man würde einmal gesellschaftlich die Diskussion führen, klare Abstufungen machen, dann wüssten alle wo sie dran wären."

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Vor dem Bundesliga-Start: Vereine wollen sparen

Auch die NRW-Fußballvereine in der ersten und zweiten Bundesliga wollen ihren Energieverbrauch reduzieren. Borussia Mönchengladbach hat die Temperatur für beheizte Räume um zwei Grad gesenkt. Bei Fortuna Düsseldorf wird die Temperatur in den VIP-Logen ebenfalls um zwei Grad gesenkt. Der SC Paderborn hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, wie der Verein die Rasenheizung effizienter und kostengünstiger betreiben kann.