Grenzkontrollen | sv

00:56 Min. Verfügbar bis 14.06.2026

Fußball-EM 2024: So steht es um die Sicherheit

Stand: 14.06.2024, 17:55 Uhr

Seit Monaten bereiten sich die Sicherheitsbehörden auf das Turnier in Deutschland vor. NRW spielt dabei eine zentrale Rolle.

Millionen Fans werden die Fußball-EM in den Stadien, auf den Straßen und in den Fanzonen schauen. Dazu kommen Hooligans aus vielen Ländern nach Deutschland. Und die Terrorgefahr ist unverändert hoch. Was das für das EM-Turnier in NRW bedeutet:

Welche Bedeutung hat das IPCC in Neuss?

Das International Police Cooperation Center ist die Sicherheitszentrale während der EM für ganz Deutschland. Dort arbeiten Polizisten aus Deutschland und allen Teilnehmerländern zusammen, auch die Geheimdienste sind vertreten. Im IPCC sollen alle Sicherheitsinformationen zusammen laufen, damit die Behörden schnell eingreifen und im besten Fall sogar Straftaten verhindern können.

Wie viele Polizisten sind im Einsatz?

Kurz gesagt: In NRW alle. Es gilt eine Urlaubssperre. Für die Absicherung der Spiele rund um die Stadien und auch für die vielen Public Viewings wird jeder Mann und jede Frau gebraucht. Auch andere Bundesländer haben eine Urlaubssperre verhängt, um alle Kräfte auf die Straße bringen zu können. Die Polizei hat bestimmte Szenarien auch nochmal geübt, zum Beispiel Krawalle durch Hooligans.

Wie groß ist die Gefahr durch diese Hooligans?

Bei jedem großen Fußballturnier reisen gewaltbereite Fans mit ins Gastgeberland ein. Auch deshalb sind seit Kurzem bis zum Ende der EM wieder Grenzkontrollen erlaubt. Die Bundespolizei will so möglichst viele Gewalttäter schon an der Grenze abpassen und an der Einreise hindern.

Langer Stau in den Niederlanden an der Grenze zu Emmerich

Bei Emmerich am Rhein führen die Grenzkontrollen zu viel Rückstau.

In Emmerich am Rhein beispielsweise werden am Freitag Autos, Pkw und Busse an der deutsch-niederländischen Grenze kurz von der Autobahn heruntergeleitet und "stichprobenartig inspiziert", wie ein WDR-Reporter berichtet. Laut Angaben der Bundespolizei bereits mit Erfolg: Drei Personen, die per Haftbefehl gesucht werden, seien demnach festgenommen worden.

Doch nicht nur an den Grenzen, sondern auch an den Bahnhöfen und in den Zügen der Deutschen Bahn wird mehr Sicherheitspersonal und Polizei eingesetzt. Szenenkundige Beamte kennen die Hooligans der deutschen Vereine, die im IPCC eingesetzten ausländischen Polizisten sollen ihre Problemfans im Blick behalten.

Wie hoch ist die Terrorgefahr?

Der Verfassungsschutz schätzt die Gefahr durch islamistische Anschläge so hoch ein, wie schon lange nicht mehr. Deutschland stehe auch deshalb im Fokus der Terroristen, weil es einer der wichtigsten Unterstützer Israels nach dem Angriff der Hamas ist. Besonders gefährlich schätzen die Behörden den ISPK ein, einen Ableger des IS, der unter anderem für den Terroranschlag auf eine Konzerthalle in Moskau mit 143 Toten verantwortlich ist. In Videos spielen die Terroristen mit der Angst vor Attacken und zeigen unter anderem das Münchener Stadion in einem Fadenkreuz.

Wie schützen uns die Behörden vor Anschlägen?

Die Fanmeilen sind durch Poller und Zäune mit Pufferzonen gegen Anschläge mit Lkw abgesichert. Außerdem soll überall an den Zugängen streng kontrolliert und Taschen durchsucht werden. Die Koordination der europäischen Sicherheitsbehörden in Neuss soll groß angelegte Anschläge verhindern, weil zum Beispiel die Kommunikation der Terroristen über das Vorgehen im Vorfeld abgehört wird. Die Stadien werden vor den Spielen von Sprengstoffspürhunden durchsucht.

Was hat es mit den Drohnen-Kanonen auf sich?

Innenminister Reul lässt sich Störsender zur Drohnenabwehr vorführen

In allen Stadien, in denen gespielt wird, gibt es eine Drohnen-Abwehrkanone. Sie wird auf die Schulter gelegt, visiert Drohnen an und stört deren Funkfrequenz. So werden die Geräte zum Absturz gebracht. Inzwischen kann die Polizei aber auch die Kontrolle der Drohnen übernehmen und selbst entscheiden, wo sie hinfliegen sollen. Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, dass Drohnen recht einfach als Transportmittel für Sprengkörper genutzt werden können.

  • Quellen:

Quellen:

  • tagesschau.de
  • deutschlandfunk.de
  • Polizei NRW