Donald Trumps Vereidigung: Von Hitlergruß bis Kussblockade | Kurzvideo
00:38 Min.. Verfügbar bis 21.01.2027.
Donald Trumps Vereidigung: Von "Hitlergruß" bis Kussblockade
Stand: 21.01.2025, 14:47 Uhr
Seit Montag ist Donald Trump als 47. Präsident der USA im Amt. Während seiner Vereidigung gab es mehrere denkwürdige Momente.
Die Vereidigung des 47. US-Präsidenten war in vielerlei Hinsicht denkwürdig. Mit Donald Trump zieht erstmals ein verurteilter Straftäter ins Weiße Haus ein. Direkt nach dem offiziellen Teil setzte er 78 Dekrete außer Kraft, die sein Vorgänger unterzeichnet hatte.
Gleichzeitig erklärte er vor laufenden Kameras per Dekret unter anderem den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen und der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie den Einsatz der US-Armee an der Grenze zu Mexiko.
Es gab aber auch abseits der politischen Entscheidungen diverse Momente rund um die Feierlichkeiten in Washington, D.C., die so ungewöhnlich waren, dass viele davon schnell im Internet viral gingen. Vom vermeintlichen Hitlergruß von Elon Musk, über den Hut der First Lady bis hin zu einem fluchenden Simultanübersetzer im deutschen Fernsehen.
Elon Musk mit Hitlergruß oder herzlicher Geste?
Eine der Szenen, über die seit Montag am heftigsten im Internet diskutiert wird, ist die Geste, die der Milliardär und Trump-Unterstützer Elon Musk bei einer Rede vor Unterstützern machte. Dabei bedankt sich Musk bei den Zuhörern, legt dann ruckartig seine rechte Hand auf seine linke Brust, um sie direkt danach mit gestrecktem Arm vor sich in die Luft zu recken. "My heart goes out to you", sagt Musk direkt danach, frei übersetzt ungefähr "Ich bin mit dem Herzen bei Euch".
Ein Teil der Nutzerinnen und Nutzer auf den Social-Media-Plattformen sieht in der Handbewegung eindeutig einen Hitlergruß. Auch mehrere Medien werten die Geste so. Andere - darunter auch Musk-Kritiker - halten das für Unsinn.
Unter anderem schreibt der Politikwissenschaftler Peter R. Neumann: "Ich glaube nicht, dass es ein Hitlergruß war oder so gemeint wurde. Der Kontext suggeriert etwas anderes."
Musk selbst reagierte auf die Reaktionen betont gelangweilt. "Frankly, they need better dirty tricks. The 'everyone is Hitler' attack is sooo tired", schrieb er auf der Plattform X, die ihm gehört: "Ehrlich gesagt brauchen sie bessere schmutzige Tricks. Der 'Jeder ist Hitler'-Angriff ist sooo abgedroschen."
Melania Trumps Hut als Hindernis
Eine weitere Szene, die seit Montag im Netz immer und immer wieder geteilt wird, ist der Moment, in dem Donald Trump kurz vor seiner Vereidigung seiner Frau Melania einen Kuss geben will.
Kurz bevor sich die beiden berühren können, bremst jedoch Melanias Hut den Präsidenten aus: Er sitzt so tief und seine Krempe ist so breit, dass Donald Trumps Stirn daran stößt und ihm nichts anderes übrig bleibt, als seiner Frau einen Luftkuss zu geben.
Melania und Donald Trump
Der Spott auf den sozialen Plattformen ist Trump damit sicher. Dort wird schon länger spekuliert, dass die neue First Lady nicht das beste Verhältnis zu ihrem Mann hat. "Was zum Teufel ist das für ein Kuss?", schreibt ein User auf X. "Melania Trump muss eine verdammt wirksame einstweilige Verfügung haben."
Eine andere Nutzerin bezeichnet den Kuss als den "peinlichsten Luftkuss aller Zeiten" und ergänzt: "Dieser Hut war die beste Entscheidung, die Melania Trump je getroffen hat."
Besser den Blick heben
Ähnliche Aufmerksamkeit bekam eine Situation, die die TV-Kameras im Publikum einfingen. Genauer gesagt dort, wo die sogenannten Tech-Bros des neuen Präsidenten der Vereidigung beiwohnten: die Milliardäre Elon Musk, Mark Zuckerberg und Jeff Bezos.
Zwischen Meta-Chef Zuckerberg und dem Besitzer des Online-Konzerns Amazon Jeff Bezos steht dessen Verlobte Lauren Sánchez. Die 55-Jährige ist mit einem weißen Blazer bekleidet, unter dem sie offenbar nur einen weißen Spitzen-BH trägt. Während ein Mann, der im Publikum hinter Sánchez steht, sehr darum bemüht ist, überall hinzuschauen, nur nicht zu ihr, wird Zuckerberg von den Kameras dabei erwischt, wie er einen Blick in ihren Ausschnitt wirft.
Mark Zuckerberg, Lauren Sánchez und Jeff Bezos (v.li.)
"Hat Mark Zuckerberg wirklich [...] einen Blick auf Lauren Sanchez' Hemd geworfen und wie ein Verbindungsstudent gekichert?", fragt ein Nutzer auf X. "Er arbeitet wirklich hart an seinem neuen Image!"
Ein schimpfender Simultanübersetzer
Ein weiterer Clip von der Vereidigung des US-Präsidenten, der derzeit im Netz kursiert, tut dies nicht wegen des Geschehens in den USA. Vielmehr sorgte der Simultanübersetzter Frank Deja dafür, dass die inhaltlich eher unbedeutende Szene viral ging.
Im einen Moment übersetzt er noch die Worte, die Trump an seine Anhänger richtet, dann plötzlich hört man Deja sichtlich genervt: "Sag mal, wie lange wollt ihr bei dem Scheiß bleiben?"
"Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon rund 20 Minuten gedolmetscht und zunehmend Schwierigkeiten, den frei laufenden Gedankensprüngen Trumps zu folgen", sagt uns Deja am Tag danach. "Ich habe im Eifer des Gefechts auf die falsche Taste gedrückt und nicht auf die sogenannte 'Räuspertaste', mit der ich mich stumm schalten kann."
Dabei ist es ihm wichtig, dass es nicht um die Inhalte von Trump gegangen sei. "Ich bin Übersetzer, natürlich teilt man da nicht immer die Meinung der Menschen, deren Reden man übersetzt", sagt er. Viel mehr sei es extrem anstrengend Trumps Reden zu übersetzen, weil er immer wieder mitten im Satz stoppe, dann über ein ganz anderes Thema rede und es sehr unvorhersehbar sei, was als nächstes komme. "Das ist es, was das Übersetzen so schwierig macht", sagt Deja. Trotzdem ist ihm das Ganze extrem unangenehm. So etwas dürfe nicht passieren.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagenturen dpa, AP, Reuters
- Soziale Plattform X
- Live-Übertragung der Vereidigung von Donald Trump auf Phoenix
- Gespräch mit Dolmetscher Frank Deja