Energiesparen mithilfe von DIY-Tipps

Hohe Heizkosten: Tipps zum Selbst-Dämmen vom "Energiesparkommissar"

Stand: 16.09.2022, 12:48 Uhr

Gegen hohe Heizkosten können Dämmungen helfen, aber wer soll das beim aktuellen Handwerkermangel überhaupt erledigen? Im Netz gibt "Energiesparkommissar" Carsten Herbert Tipps, wie man selbst Hand anlegen kann.

Bauingenieur Herbert und sein Team haben zusammen mit der Landes-Energieagentur Hessen einige Maßnahmen zusammengestellt, die als sogenannte "Do-it-yourself"-Projekte für niedrige Rechnungen sorgen sollen. In Youtube-Videos erklärt er, was man selbst machen kann und ab welchem Punkt vielleicht doch eher ein richtiger Handwerker dazu kommen sollte.

Basis-Tipp: Temperatur runter

Carsten Herbert - Bauingenieur und "Energiesparkommissar"

Carsten Herbert - Bauingenieur und "Energiesparkommissar"

Ein grundsätzlicher Tipp lässt sich einfach ohne Handwerker und im doppelten Wortsinn ohne ins Schwitzen zu kommen erledigen. "Dieser Tipp geistert seit Jahrhunderten durch die Beratungsgespräche", so Herbert zum WDR: "Je weniger Temperatur ich in meinem Haus habe, desto weniger kann ich auch verlieren." Das heißt, der grundsätzliche Basis-Tipp ist wirklich, einfach die Temperatur zu senken.

Dämmen, dämmen, dämmen

Ansonsten heißt es: Dämmen, wo immer es geht. Die ganz großen Maßnahmen, etwa die Dachdämmung, könne man selbst nicht machen, sagt Herbert. Anderes gehe sehr wohl, zum Beispiel direkt im Heizungskeller. Die dort vorhandenen Rohrleitungen können nachträglich gedämmt werden. "Das bringt unglaublich viel", so Bauingenieur Herbert. Dabei müsse man natürlich bedenken, dass dann der Heizungskeller etwas kälter werde, "aber in der Wohnung wird es wärmer und man hat weniger Heizkosten."

Ein weiterer Punkt, der oft übersehen werde, beziehungsweise eine weitere Fläche ist die hinter dem Heizkörper. Oft hängen Heizungen in Nischen, wo es besonders warm wird und die Wand besonders dünn ist. Aber auch sonst lohne es sich, dort eine Dämmtapete oder eine Luftpolster-Folie anzubringen.

Oben und unten Deckel drauf

"Eine große Schwachstelle sind auch Rollladenkästen", sagt "Energiesparkommissar" Herbert. Hier können Dämmplatten in den Kästen helfen. Andere Stellen in der Wohnung oder im Haus sind Dachboden-Treppen oder auch der Kelleraufgang. "Im Prinzip alles, was mit dem Thema Luft-Dichtheit zu tun hat", so Herbert. "Wenn man oben und unten einen Deckel hat, dann kann die warme Luft nicht aus dem Haus verschwinden."

Aber was ist mit der Schimmel-Gefahr?

Eine Frau öffnet ein Wohnungsfenster zum Stoßlüften.

Besser als Lüften ist laut "Energiesparkommissar" Herbert ein Mini-Lüfter.

In vielen Fällen werde in alten Häusern viel zu viel Luft ausgetauscht, schätzt Herbert. Trotzdem: Für die Raumluft-Hygiene braucht man schon einiges an Luft, wenn ansonsten viele Lücken geschlossen sind. "Da hält sich der Glaube, dass man mit richtigem Lüften dagegen arbeiten kann", warnt Herbert. Das sei jedoch fast nicht möglich, weil man ja auch zum Lüften zuhause sein muss. "Ein Tipp wäre, einen Mini-Lüfter irgendwo einzubauen, der zum Beispiel aus dem Bad die Feuchtigkeit rausschaufelt." Wenn dieses Wasser aus dem Bad weg sei, sei die ganze Wohnung positiv beeinflusst.

Lohnt sich die DIY-Arbeit?

"Einsparpotentiale bei Haushalten sind extrem schwierig zu berechnen", sagt der "Energiesparkommissar". Aber alles, was man in die Dämmung stecke, habe einen Effekt und reduziere am Ende ein Stück weit den Verbrauch. "Ob es jetzt drei oder sechs Prozent sind, ist dann nicht so entscheidend", findet Herbert.

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