Bürgerrat Ernährung: Diese Forderungen soll die Politik umsetzen
Stand: 14.01.2024, 14:18 Uhr
Der erste Bürgerrat des Bundestags hat heute seine Empfehlungen zum Thema "Ernährung im Wandel" vorgelegt. Zu den Forderungen gehören kostenloses Kitaessen, gesunde Lebensmittel ohne Mehrwertsteuer und ein besseres Tierwohllabel .
Es war ein Pilotprojekt in Sachen Mitgestaltung und eine echte Herausforderung: Ein Bürgerrat aus 160 ganz unterschiedlichen Menschen aus ganz Deutschland hat sich intensiv mit dem Thema "Ernährung im Wandel" beschäftigt. Gemeinsam haben sie über Lebensmittelkennzeichnung, Kosten oder Tierwohl diskutiert. Das Ziel: Sie wollten sich bis heute auf Vorschläge einigen und ihre Stimmen in die Politik tragen. Und sie haben es geschafft. Hier kommen ihre neun Vorschläge:
- Kostenfreies Kita- und Schulessen
- Bewusstes Einkaufen leicht gemacht durch ein verpflichtendes staatliches Label
- Supermärkte sollen kein Essen mehr wegschmeißen
- Lebensbedingungen und Herkunft von Tieren transparent darstellen
- Fördern statt Fordern: Weniger Steuern auf gesunde Lebensmittel
- Gesünderes Essen in Krankenhäusern
- Verbrauchsabgabe auf tierische Produkte
- Kauf von Energydrinks erst ab 16 Jahren
- Mehr Personal für Lebensmittelkontrollen
Machen statt Meckern
Ideen sammeln: Bürger legen Themen fest
Nach dem Zufallsprinzip hatte der Bundestag zuvor knapp 20.000 Menschen aus den Melderegistern von bundesweit 82 Kommunen angeschrieben - gut 2.000 hatten sich zurückgemeldet und ihr Interesse an der Teilnahme im ersten Bürgerrat des Bundestags bekundet.
Denkanstöße für die Politik
Diskussionsrunde: Bürgerstimmen in die Politik tragen
Der Bürgerrat Ernährung bestand am Ende aus Vegetariern, Fleisch-Essern, Menschen vom Land und aus der Stadt - und sollte möglichst alle Menschen in Deutschland repräsentieren. Auch aus NRW waren Bürger dabei. Seit September 2023 hatten sich die Teilnehmer vier Monate lang immer wieder digital und auch vor Ort in Berlin getroffen, um miteinander zu diskutieren.
Was passiert jetzt mit den Ergebnissen? Bundestagspräsidentin Bärbel Bas nahm die Empfehlungen entgegen. Die Ergebnisse sind nicht bindend, werden aber jetzt in den Fachausschüssen des Bundestags diskutiert.