Kölner engagiert sich im Bürgerrat

Lokalzeit aus Köln 29.09.2023 03:15 Min. Verfügbar bis 29.09.2025 WDR Von Judith Levold

Kölner im Bürgerrat "Ernährung" des Bundestags

Stand: 29.09.2023, 16:22 Uhr

Der erste Bürgerrat des Bundestags beschäftigt sich ab heute mit dem Thema "Ernährung im Wandel". Hudson Luis aus Köln ist einer der 160 dafür Ausgelosten.

Von Judith Levold

Hudson Luis aus dem Kölner Stadtteil Buchforst "kuschelt" mitten auf einer Weide im Bergischen Lindlar mit einer Kuh. Der 32jährige Verwaltungsangestellte hat auf diesem Bauernhof eine Kuh-Patenschaft. Mit 10 Euro monatlich unterstützt er die naturnahe und artgerechte Haltung des Milchviehs hier.

"Ich denke, ein Wandel in Ernährungsfragen kommt am ehesten durch direkten Kontakt mit der Natur und der Herstellung von Lebensmitteln" Hudson Luis

Beim Wandern die Landwirtschaft entdeckt

Während der Coronapandemie sei er viel mit Freunden in der Natur gewandert. Die Schäden im Wald und auf der Wiese hätten sie ziemlich beschäftigt. Das habe zu Diskussionen geführt, was man selbst ändern könne für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Sein Fazit: Weniger Fleisch essen und mehr vom Einkommen für umweltschonend und fair erzeugtes Essen ausgeben.

Total gespannt auf Arbeit im Bürgerrat

Ein Mann macht ein Selfie mit Kühen auf einer Weide.

Hudson Luis hat eine Kuh-Patenschaft übernommen

Nach dem Zufallsprinzp hat der Bundestag knapp 20.000 Menschen aus den Melderegistern von bundesweit 82 Kommunen angeschrieben - gut 2000 hatten sich rückgemeldet und ihr Interesse an der Teilnahme im ersten Bürgerrat des Bundestags bekundet. Dann wurde gelost: 160 Personen aus allen Alters-, Berufs- und Gesellschaftsgruppen, darunter Hudson Luis aus Köln. Er sei total gespannt darauf, was ihn erwarte und wie man sich auf Empfehlungen für die Politik in Sachen Ernährung einigen werde.

"Mein Ziel ist, im Bürgerrat den Blick mehr auf die Menschen zu lenken, die unser Essen machen" Hudson Luis

Präsenz- und Online-Sitzungen

Bis Februar sollen die Bürgerräte aus ganz Deutschland insgesamt neunmal tagen - dreimal ein Wochenende in Präsenz im Bundestag in Berlin, und sechsmal online. Anschließend soll ein Bürger-Gutachten zu verschiedenen ernährungspolitischen Fragen an die Mitglieder des Bundestags übergeben werden, darin: Empfehlungen an die Politik.

Direkte Demokratie

Das Bürgerrat-Verfahren führt der in NRW ansässige Mehr Demokratie e.V. durch. Wichtig in dieser Form direkter Demokratie durch BürgerInnen-Beteiligung ist, wie auch der Bundestag auf seiner Homepage mitteilt, eine möglichst hohe gesellschaftliche Diversität:  "Nah dran an BürgerInnen - das muss das Ziel von Politik sein, Entscheidungen treffen, die für alle von Vorteil sind und Erleichterung für viele bringen. Dazu braucht die Politik den Input aus der Zivilgesellschaft“ sagt Torsten Sterk von Mehr Demokratie NRW e.V.