Super Bowl: American Football und Taylor Swift
Aktuelle Stunde . 11.02.2024. UT. Verfügbar bis 11.02.2026. WDR. Von Meike Hendriksen.
Kansas City gewinnt Super Bowl: Woher kommt der Hype?
Stand: 12.02.2024, 07:34 Uhr
Den Sieg von Kansas City beim Super Bowl haben Millionen Fans des American Football in der ganzen Welt verfolgt. Was macht die Faszination aus? Wissenswertes und Kurioses.
Das Finale im American Football - der Super Bowl in Las Vegas - ist entschieden. Gewonnen haben erneut die Kansas City Chiefs - sie besiegten die San Francisco 49ers in einem dramatischen Finale mit 25 zu 22 nach Verlängerung.
Auch Taylor Swift hat es nach ihrem Konzert in Tokio rechtzeitig ins Stadion geschafft, sie ist die Freundin von Chiefs-Profi Travis Kelce. Wir erklären, warum der Super Bowl so viele fasziniert.
Was ist der Super Bowl eigentlich?
Der Super Bowl ist das Finale der US-Football-Liga NFL. Auf dem Programm steht neben dem Spiel traditionell eine pompöse Halbzeitshow.
Das Event wird selbstverständlich im US-Fernsehen übertragen. Die 30-Sekunden-Werbespots, die dabei gezeigt werden, kosten Millionen-Beträge. In den vergangenen Jahren wurden sie immer teurer. Kostete ein Werbespot im Jahr 2002 noch 2,3 Millionen Euro, waren es in diesem Jahr bereits 7 Millionen Euro. Die Tickets für das Stadionerlebnis kosteten im Schnitt 10.000 Dollar.
Warum dieser Hype um den Super Bowl?
Experten vermuten, dass es an der Aufmachung des Events insgesamt liegt. Football, Musik und Show - all das kommt beim Super Bowl zusammen. In den legendären Halbzeitshows treten weltbekannte Popstars auf. In der Vergangenheit waren dies etwa Jennifer Lopez, Shakira oder Madonna - und begeistern weltweit Zuschauerinnen und Zuschauer.
Im Mittelpunkt steht aber das Spiel an sich, sagt Football-Experte Jan Wochner aus der WDR-Sportredaktion: "Es ist sehr unterhaltsam, sehr schnell und fasziniert dadurch immer mehr Menschen auch in Deutschland." American Football sei "unglaublich attraktiv", weil es spannend bis auf die letzte Minute sei. Die gegnerische Mannschaft könne auch größere Rückstände schnell wettmachen.
Dies alles werde angereichert mit Show-Elementen. Die NFL bekenne sich klar dazu, dass der Sport ein Vehikel für Musik und Show sei.
Wie funktioniert Football?
Ziel des Spiels ist vor allem Raumgewinn - und letztlich das Ende der gegnerischen Spielhälfte zu erreichen, also einen sogenannten Touchdown zu erzielen. Die ballbesitzende Mannschaft hat vier Spielzüge Zeit, zehn Yards (9,1 Meter) weit zu kommen. Schafft sie es innerhalb der vier Spielzüge nicht, diesen Raumgewinn zu schaffen, wechselt der Ballbesitz.
Wenn es aussichtslos erscheint, das Ende der gegnerischen Hälfte zu erreichen, kann die ballführende Mannschaft auch versuchen, ein sogenanntes Field Goal zu erzielen. Dabei wird der Ball durch ein großes Stangentor auf der Seite des Gegners geschossen. Das gibt Punkte, allerdings nicht so viele wie ein Touchdown. Wer nach 60 Minuten die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.
Welche Rolle spielt Taylor Swift?
Taylor Swift ist seit vergangenem Herbst mit Chiefs-Profi Travis Kelce liiert und hatte deswegen zahlreiche Partien der Champions besucht. Mit ihren Abermillionen Fans hat die 34-Jährige eine enorme Zahl an Menschen neu zu dem Sport gebracht und ihrem Freund, dessen Mannschaft und der Footballliga NFL einen Werbewert von 331 Millionen US-Dollar beschert. Das ergab eine Studie der Apex Marketing Group.
Hat American Football in Deutschland Fans?
In jedem Fall. Lange Zeit fristete American Football in Deutschland eher ein Nischendasein. Doch inzwischen finden immer mehr Deutsche Gefallen an der Sportart. Es gibt auch hunderte Football-Vereine hierzulande.
Die NFL hat ihr neues Germany Headquarter im Düsseldorfer Dreischeibenhaus. Von hier aus will die NFL die Popularität des American Football in Deutschland weiter voranzutreiben.
Nach einer Umfrage von Statista Consumer Insights aus dem Jahr 2023 ist Deutschland sogar Europas Football-Hochburg: Die Bundesrepublik liegt auf einer Rangliste von acht europäischen Staaten auf Platz eins. Hierzulande verfolgen 20 Prozent der Befragten aktiv American Football, gefolgt von Großbritannien (17 Prozent) und Österreich (16 Prozent). Am geringsten ist demnach das Interesse für American Football in Spanien (8 Prozent).
Unsere Quellen:
- eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur SID