Mein Weihnachtsbaum, meine Lichterkette, mein Adventskalender. Es gibt Dinge, die gehören für viele Menschen zur Advents- und Weihnachtszeit unbedingt dazu. Während Lichterketten und Weihnachtsbäume noch ein bisschen Zeit haben, geht es beim Adventskalender schon heute los.
Hier sind Fakten über den Kalender, der die verbleibenden Tage bis Heilig Abend anzeigt.
#1 Adventskalender ist nicht gleich Adventszeit
Die Adventszeit beginnt immer am vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtstag (25. Dezember). Im längsten Fall kann sie also 28 Tage dauern und schon am 27. November beginnen, im kürzesten - so wie in diesem Jahr - dauert sie 22 Tage. Denn sie startet 2023 erst am 3. Dezember. Beim Adventskalender ist das anders. Da öffnen die Menschen vom 1. bis zum 24. Dezember jeden Tag ein Türchen. Advent kommt übrigens vom lateinischen "adventus" für "Ankunft". Für Christen ist der Advent die Zeit des Wartens und der Vorbereitung auf die Geburt Jesu. Diese Ankunft des Gottessohns auf Erden wird an Weihnachten gefeiert.
#2 Früher gab es Kreidestriche
Die genauen Ursprünge des Adventskalenders sind unklar. Im 19. Jahrhundert gab es Vorläufer wie stückweise abzubrennende Kerzen, Abreißkalender oder Kreidestriche auf der Wand, die die Kinder nach und nach wegwischen durften. Anfang des 20. Jahrhunderts brachte eine evangelische Buchhandlung in Hamburg eine Uhr auf den Markt, bei der Kinder mit Hilfe eines verstellbaren Zeigers die zwölf Tage vor Heiligabend rückwärts zählen konnten. In dieser Zeit verkaufte der Münchner Verleger Gerhard Lang auch den ersten kommerziellen Kalender mit 24 Klebebildern. Bald setzte sich der Kalender mit 24 Türchen durch, hinter denen sich Bilder, Schokolade oder kleine Geschenke verbergen. Der Brauch soll vor allem Kindern die Wartezeit bis Weihnachten verkürzen.
#3 Begegnungen statt Kommerz
Im Adventskalender kann vieles drinstecken
Inzwischen gibt es - auch für Erwachsene - fast nichts mehr, was nicht schon in Adventskalendern zu finden war: von Bierdosen über Werkzeug und Hundeleckereien bis zum Erotik-Spielzeug. Die Kirchen setzen der Kommerzialisierung und Banalisierung zum Teil schlichte Kalender mit nachdenklichen Texten entgegen, aber auch tägliche Aktionen im Internet oder den Brauch des "lebendigen Adventskalenders". Dabei öffnet beispielsweise an jedem Abend im Advent eine Familie in der Gemeinde ihre Tür für Begegnungen mit anderen. Der Trend geht übrigens zum gebastelten Adventskalender.
#4 Deutsche investieren etwa 100 Millionen Euro in Adventskalender
Wachsender Umsatz
Obwohl immer mehr Deutsche ihre Adventskalender selbst basteln, wächst der Umsatz mit fertigen Adventskalender immer weiter. Das liegt auch daran, dass Adventskalender besonders im Beauty-Bereich kaum noch unter 100 Euro zu haben sind. Vor etwa zehn Jahren investierten die Deutschen 72 Millionen Euro in die kleine Freude im Dezember; inzwischen sind es mehr als 100 Millionen Euro.
#5 Adventskalender - gefallen auch den Leute in den USA
Der Adventskalender ist ein typisch deutscher Brauch, der darüber hinaus fast nur noch in den USA eine Rolle spielt, wohin US-Soldaten nach dem Krieg die bunten Kalender aus Deutschland schickten. In einer Umfrage sagten 2017 zwei von drei Deutschen, sie wollten einen Adventskalender aufstellen. Dabei sind auch selbst gemachte und individuell befüllte Kalender sehr beliebt. In einer aktuellen Yougov-Umfrage vom November 2023 sagten 41 Prozent der Menschen in Deutschland, sie wollten in diesem Jahr einen Adventskalender verschenken. 24 Prozent der Befragten verschenken demnach gekaufte Adventskalender, elf Prozent selbstgebastelte und sechs Prozent beiderlei. 44 Prozent sagten, sie wollten für sich selbst einen Adventskalender besorgen.
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagentur KNA
- tagesschau.de
- Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Yougov