Ja zum Leben, auch wenn es wehtut: Friedrich Nietzsche

WDR Zeitzeichen 28.05.2024 14:45 Min. Verfügbar bis 29.05.2099 WDR 5

Nietzsche liebäugelt mit Chemie und Musik, entscheidet sich dann aber doch für eine Philologie-Professur. Am 28.05.1869 hält er seine Antrittsvorlesung in Basel.

Musik, Literatur, Naturwissenschaften - das Multi-Talent Friedrich Nietzsche interessiert sich für vieles. Getrieben von seinem Erkenntnishunger, ist er auf der Suche nach Veränderung des Denkens. Deshalb zweifelt er von Anfang an an seiner Philologen-Professur in Basel. Bereits in seiner Antrittsvorlesung deutet Nietzsche an, wo er seine Zukunft sieht: "Philosophie ist geworden, was Philologie war." *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Cathrin Nielsen (Philosophisches Seminar der Universität Wuppertal); Cathrin Nielsen: Der frühe Nietzsche über Erkenntnis, Sprache und Rhythmus. Nietzsche-Studien BD. 39, Heft 1; Rüdiger Safranski: Nietzsche. Biographie seines Denkens. München 2000 ***


Friedrich Nietzsche ist weder promoviert noch habilitiert. Aber er hat sich bereits einen Namen mit seinen Veröffentlichungen Fachzeitschriften gemacht. Darum interessiert sich die finanzschwache Universität Basel für ihn. Als neuer Lehrstuhlinhaber für griechische Sprache und Literatur ist Nietzsche einfach preiswerter als ein namhafter Kollege.
Bereits in seiner Antrittsvorlesung lässt Nietzsche keinen Zweifel daran, wohin es ihn zieht: "Philosophie ist geworden, was Philologie war." Seinem Erkenntnisdrang lässt er freien Lauf: "Meine Methode ist, für eine einzelne Tatsache zu erkalten, sobald der weitere Horizont sich zeigt."
Mit seinen zwei Idole, dem Moralphilosophen Arthur Schopenhauer und dem Komponisten Richard Wagner, bricht Nietzsche bald - und findet sich selbst. Er verwandelt sich vom Philologen zum Philosophen. Die Voraussetzung für seinen posthumen weltweiten Ruhm.

In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:
  • von wem Friedrich Nietzsche der Universität empfohlen wird,
  • über welchen griechischen Gelehrten er bei seiner Antrittsvorlesung spricht,
  • warum seine Worte bei den Basler Fachkollegen nicht gut ankommen,
  • wie Nietzsche Einsamkeit verträgt,
  • mit welchen gesundheitlichen Problemen der Philosoph zu kämpfen hat.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Cathrin Nielsen (Philosophisches Seminar der Universität Wuppertal)
  • Cathrin Nielsen: Der frühe Nietzsche über Erkenntnis, Sprache und Rhythmus. Nietzsche-Studien BD. 39, Heft 1
  • Friedrich Nietzsche: Sämtliche Briefe - Kritische Studienausgabe von Colli/Montinari. München 1986
  • Wiebrecht Ries: Nietzsches Werke - Die großen Texte im Überblick. Darmstadt 2008
  • Rüdiger Safranski: Nietzsche. Biographie seines Denkens. München 2000
  • Karl Schlechta: Nietzsche-Chronik. München 1984

Weiterführende Links:

Unser Hörtipp: WDR 5 "Das Philosophische Radio" mit Jürgen Wiebicke

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Carolin Rückl und Matti Hesse
Technik: Beate Prantner

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