07., 09. und 11. - 13. November 2019 - Leverkusen, Forum
40. Leverkusener Jazztage 2019
Die Leverkusener Jazztage haben runden Geburtstag gefeiert: Bereits zum 40. Mal ging die Veranstaltung über die Bühnen der Stadt am Rhein. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Event international einen hervorragenden Ruf erspielt. Auch 2019 stand es frisch und quicklebendig für das, wofür es seit Mitte der 90er-Jahre bekannt ist: für stilistische Offenheit. Neben Jazz haben auch Funk, Soul, Blues, Latin, Rock, Pop, HipHop und elektronische Musik ihren festen Platz im Programm.
„In den letzten 20 Jahren haben wir das Festival für andere Genres geöffnet“, sagt Fabian Stiens, künstlerischer Leiter der Leverkusener Jazztage. „Aufgrund dessen konnten wir weitere Zuschauer gewinnen. Die Jazztage sind ein wichtiges Aushängeschild der Stadt Leverkusen.“
Für den Rockpalast hat der WDR dieses Jahr drei Konzerte aufgezeichnet:
Der Name Kenny Wayne Shepherd war jahrelang synonym mit "junger Blues Rock-Gitarrist". Inzwischen blickt das ehemalige Wunderkind auf eine beeindruckende Karriere zurück und ist ein Grammy-nominierter Künstler, der zahlreiche Alben veröffentlicht und Millionen davon verkauft hat.
Kris Barras ist ein ehemaliger Mixed Martial Arts-Profi, der endlich seine Liebe zur Musik auslebt. Und mit seinem Mix aus erdigem Rock, Blues und Country ist der Brite sehr erfolgreich.
Der Sänger und Gitarrist Eamonn McCormack aus Dublin sieht sich in einer Tradition mit irischen Rockgrößen wie Rory Gallagher oder Thin Lizzy. Das Herz des Musikers, Produzenten und Labelgründers gehört jedoch eindeutig dem Blues.
Vor allem aber mit seinem Format „Jazzline“ trägt der WDR der Bedeutung der Leverkusener Jazztage Rechnung und hat weitere elf ausgewählte Konzerte von Künstler*innen diverser Stil- und Spielarten für Euch aufgezeichnet - en détail bringen wir die folgenden Auftritte ins Fernsehen und in die Mediathek:
Der polnische Shooting Star Kinga Glyk rückt den E-Bass in den Mittelpunkt und spielt so virtuos wie lässig und leicht. Dabei zeigt sie, dass die Bassgitarre auch als Melodieinstrument bestens funktioniert.
Die WDR Big Band sucht immer wieder nach musikalischen Wahlverwandtschaften. Bei den Leverkusener Jazztagen 2019 findet sie eine solche mit der US-amerikanischen Fusion-Band Yellowjackets. Aus dem Kontrast zwischen dem intimen Spiel des Quartetts und der Wucht der WDR Big Band entsteht eine ganze besondere Spannung.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten ein gefragter Sideman, hat der Keyboarder Bobby Sparks 2019 sein erstes Album unter eigenem Namen veröffentlicht. Auf „Schizophrenia – The Yang Project“ zeigt der US-Amerikaner, dass neben Jazz, Funk und Fusion auch Soul, Gospel und HipHop Platz in seinem Schaffensdrang haben.
Billy Cobham hat mit seinem Schlagzeugspiel maßgeblich zur Entwicklung von Jazz-Rock und Fusion beigetragen. Sein musikalisches Wirken begreift Cobham, der 2019 seinen 75. Geburtstag feierte, nach wie vor auf einer meditativen Ebene: „Ich bin das Schlagzeug, die Drums sind ich“.
Mit seinem aktuellen Projekt bleibt sich Bill Evans treu. Auch mit „The Spy Killers“ geht es dem Saxofonisten darum, neue Dinge zu erleben. Wo Bill Evans draufsteht, ist immer ein energiegeladener Mix aus Jazz, Soul, Funk und Groove drin.
Simon Phillips, über 20 Jahre Schlagzeuger der Rockband Toto und nach wie vor ein gefragter Studiomusiker und Produzent, feiert im Rahmen der 40. Leverkusener Jazztage das 30-jährige Jubiläum seines Projekts „Protocol“: konsequent instrumental, und natürlich so präzise wie emotional und mitreißend.
An ihren Instrumenten zählen Nils Landgren (Posaune), Michael Wollny (Piano), Lars Danielsson (Bass & Cello) und Wolfgang Haffner (Drums) zu den Besten der Welt. In Quartettbesetzung zeigen die Kreativkräfte als 4 Wheel Drive, dass sie nicht nur außergewöhnliche Solisten sind, sondern auch als Team-Player bestens funktionieren.
Seit mehr als einem Jahrzehnt entwickeln der sardische Trompeter Paolo Fresu, der französische Akkordeonist Richard Galliano und der schwedische Pianist Jan Lundgren eine ganz spezielle Klangpoesie. Was die Musiker von Mare Nostrum eint, ist – unabhängig von Genregrenzen – der unbedingte Wille zu Melodien und der nachhaltige Mut zu sanften Balladen.
Wunderkinder gibt es immer wieder. So klischeebeladen und strapaziert diese Kategorie auch ist: Auf Jakob Manz trifft sie unbedingt zu. Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ gewann er mit den Instrumenten Schlagzeug, Blockflöte und Saxofon Preise. Mittlerweile spielt Jakob Manz im Bundesjazzorchester und ist als jüngstes Mitglied zugleich kreativer Kopf der nach ihm benannten Band. Mit Musikern seiner Generation spielt der 18-Jährige im „The Jakob Manz Project“ neben Jazz vor allem Funk und Soul.
Auch im Alter von über 80 Jahren ist Klaus Doldinger in diversen Konstellationen noch mit seinem Herzensinstrument, dem Saxophon, international unterwegs. Im Rahmen der 40. Leverkusener Jazztage blickt der Musiker auf einen markanten Punkt seiner langen Karriere zurück. Ende der 1960er-Jahre wandte sich der Saxophonist mit der Formation Motherhood erstmals dem Jazzrock zu und veröffentlichte in zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Alben „I Feel So Free“ und „Doldinger’s Motherhood“. Mit der aktuellen Besetzung von Passport interpretiert Klaus Doldinger die Stücke seines Fusion-Projekts Motherhood neu.
Es klingt wie ein viel strapaziertes Klischee, ist aber nichts als die reine Wahrheit: Wanubalé sind jung, dynamisch und erfolgreich. Das neunköpfige Musikerkollektiv, zu Hause in Berlin und Potsdam, setzt auf die Kraft der zwei Schlagzeuger und macht zusätzlich Druck mit einer vierköpfigen Brass Section. Mit großer Spielfreude verquirlen Wanubalé diverse Genres und bringen Jazz, Funk, Dub und Electronica mit immenser Energie auf die Bühne.