Ein Binnenschiff auf dem Kanal, am Ufer liegen Menschen, im Wasser sind Badende

Der Dortmund-Ems-Kanal – Vom Ruhrgebiet zur Nordsee

Stand: 31.03.2021, 11:37 Uhr

265 Kilometer liegen zwischen Dortmund und dem Meer - immer geradeaus auf dem Dortmund-Ems-Kanal. Er verbindet das Ruhrgebiet mit der Nordsee – führt durch Industrie und Natur, durch Häfen, Städte und über 40 Schleusen, vorbei an Anglern, Radlern und Ausflugslokalen. Gigantische Güterschiffe ziehen langsam ihre Wege, nur zwölf Stundenkilometer sind erlaubt.

In Zeiten von Kohle und Stahl war der Kanal eine der wichtigsten Lebensadern des Reviers. Man brauchte Transportwege, um die Kohle in alle Welt zu verschiffen und Erz für die Stahlproduktion heranzuschaffen.

Schiff fährt ins Schiffshebewerk Henrichenburg

Schiffshebewerk Henrichenburg: eines der vielen technischen Meisterwerke am Kanal.

Nicht nur der Kanal selbst war ein technisches Wunder, sondern auch die zahlreichen Schleusen und Brücken an den Ufern. Bis heute zeugen sie von den technischen Meisterleistungen, die die Konstrukteure vollbringen mussten, um die  gigantischen Höhenunterschiede zu überwinden. Und der Kanal führt kein eigenes Wasser. Wie also wird er mit Wasser versorgt?

Junge Leute in Badekleidung liegen auf einer Wiese, hinter ihnen fährt ein Binneschiff vorbei

Naherholung: Wie hier in Münster nutzen viele Menschen den Kanal zum Baden.

Schon immer war der Kanal aber auch ein Ausflugsziel. Eine Dampferfahrt mit Erbsensuppe war für viele Familien der Höhepunkt. "Ob Mallorca oder Dortmund-Ems-Kanal – es kann beides ein Abenteuer sein", betonte ein Fernsehkommentator in den 60er Jahren. Von Beginn an stürzten sich die Bewohner der angrenzenden Städte und Dörfer in die kaum vorhandenen "Fluten". Es gab bis in die 50er Jahre sogar Kanal-Badeanstalten.

Ein Sport-Ruderboot im Kanal, im Hintergrund eine Industriekulisse mit einem großen Kran

Der Dortmunder Hafen: Seit den 80er Jahren ist er die Heimat des Deutschland-Achters.

Heute trainieren im Dortmunder Hafen die Spitzenathleten des Deutschland-Achters für Olympia.Und Freizeitkapitäne ziehen zwischen den Güterschiffen ihre Runden, denn seit 1990 ist der Dortmund-Ems-Kanal auch für Sportboote frei gegeben.

Der Film ist eine besondere Kanalreise vom Ruhrgebiet zur Nordsee. Autor Peter Wejdling hat Menschen getroffen, die am und auf dem Kanal leben und arbeiten. Wie die Verlags-Mitarbeiter in Münster, die ihren berühmten Bilderbuchhasen "Felix" aus einem ehemaligen Kornkontor im Hafen auf seine Reisen schicken.

Eine Frau steht auf der Schiffsbrücke und schaut zum Fluss

Binnenschifferin Renate Rindke: Der Dortmund-Ems-Kanal ist für sie ein Stück Heimat.

Binnenschifferin Renate Rindke ist auf ihrem Frachter Rübezahl unterwegs. Sie kennt den Kanal von klein auf und hat darüber sogar ein Buch geschrieben. Der Film begleitet sie auf dem Weg zum Seehafen Emden.

Und es geht auch tief hinein in den Kanal – mit den Berufstauchern und -taucherinnen aus Bergeshövede. Sie sind die schnelle Eingreiftruppe bei Havarien und Unfällen im Kanal.

Ein Film von Peter Wejdling
Redaktion: Monika Pohl