Hafen bei Sonnenaufgang

305 km Rhein-Geschichten – Von Golden Gate und großen Geschäften

Stand: 25.01.2021, 10:56 Uhr

Der zweite Teil der "Rheingeschichten" startet in Köln und erzählt, was die Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf mit dem Rhein zu tun hat. Bei Rheinkilometer 744 zeigt sich wie sonst nirgendwo, dass das Leben am Rhein beidseitig zum Lifestyle geworden ist.

Studenten sonnen sich in Düsseldorf am Rheinufer und betrachten das Hochwasser.

R(h)ein in die Freizeit: Das Düsseldorfer Rheinufer lädt im Sommer zum Baden ein.

In Düsseldorf wurden seit jeher die großen Geschäfte gemacht, die Stadt gilt als Handelszentrum des Ruhrgebiets und "Schreibtisch" der Industrie. Die alten Hafenanlagen sind inzwischen schicken Bürobauten gewichen. Der Umbau zum durchgestylten Medienhafen ist längst ein architektonischer Wettlauf geworden, gegenüber befinden sich die teuersten Wohnlagen der Stadt.

305 km Rhein-Geschichten – Teil 1

Der Trend zum schönen Leben am Rhein hat nach Köln und Düsseldorf auch Duisburg aus der Schmuddelecke geholt. Nach wie vor liegt bei Rheinkilometer 780 der größte Binnenhafen Europas: 40 Kilometer Ufer, 22 Hafenbecken, 45.000 Arbeitsplätze.

Der Duisburger Innenhafen abends, stimmungsvoll beleuchtet

Zeitenwechsel: Der Duisburger Innenhafen ist inzwischen zum angesagten Ausgeh-Viertel geworden.

Aus dem historischen Innenhafen ist, umgeben von futuristischen Bürogebäuden, längst eine gehobene Gourmet-Meile geworden. Dass die Stadt mit 650 Brücken mehr als Venedig hat, zeigt, wie sehr die Stadt immer noch mit dem Wasser lebt.

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Das Wasser fasziniert die "Anrheiner" und schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Das gilt für Binnenschiffer wie für Hausbootbewohner oder Angler. Ob in Bonn, Köln, Düsseldorf oder Emmerich.

Rheinauen bei Rees am Niederrhein

Die Rheinauen bei Rees: Am Niederrhein folgt der Rhein noch seinem natürlichen Verlauf.

Die Dokumentation bleibt aber nicht in den großen Städten, sie zieht weiter mit der Strömung. Beeindruckende Aufnahmen einer scheinbar unberührten Natur in den Naturschutzgebieten rund um die Bislicher Insel bei Rheinkilometer 821 zeigen ein ganz anderes Gesicht des mächtigen Stroms. Luftaufnahmen präsentieren die Gestalt des Rheins in seiner Größe und seinem natürlichen, gewundenen Lauf.

Wurden die Tiere in den 60er und 70er Jahren durch die ungefilterten Industrieabwässer noch zu Opfern des Fortschritts, sorgen heute erfolgreiche Schutzprogramme für ein Comeback von Lachs und Aal sowie zahlreichen Vogelarten an den Ufern des Flusses.

Campingplatz

Camper-Paradies: Die Grav-Insel bei Wesel bietet mit 2,1 Mio. Quadratmetern über 2000 Stellplätze.

Dass der Rhein im Lande inzwischen für Lebensqualität steht, zeigt die Dokumentation auch auf dem größten Campingplatz Deutschlands, der Grav-Insel.

Die Umwelt hat den Fluss verändert. Durch Abwässer und Klimawandel ist er wärmer geworden. Bilder von Spaziergängern und Schlittschuhläufern auf dem 1962 letztmals zugefrorenen Rhein bei Rheinkilometer 851 sind heute kaum noch denkbar.

Die Rheinbrücke in Emmerich

Die Golden Gate am Niederrhein: In Emmerich steht mit 803 Metern die längste Hängebrücke Deutschlands.

1962 wurde genau dort der Grundstein für die längste Hängebrücke Deutschlands gelegt wurde: die Rheinbrücke Emmerich, auch die Golden Gate des Niederrheins genannt. Bei Rheinkilometer 860, endet die filmische Reise voller Mythen und Geschichten über den größten Fluss unseres Landes. Es ist die deutsch-niederländische Grenze, und der Rhein - der in den Niederlanden Waal heißt - wird in der Nordsee aufgehen.

Der Rhein ist für unendlich viele Geschichten gut. Ein großer Teil seiner 1233 Kilometer fließt durch Nordrhein-Westfalen. Er verbindet und trennt, er gibt und nimmt. Sehnsuchtsort, Ausflugsziel und manchmal auch eine bedrohliche Gefahr. Diese Mischung ist es, die Geschichten um den Strom nur so sprudeln lässt.

Ein Film von Lothar Schröder
Redaktion: Christiane Hinz und Thomas Kamp