Die roten Blätter eines Fächerahorns.

Service Garten

Herbstbepflanzung

Im Spätsommer und Herbst können Balkon und Garten noch einmal richtig auftrumpfen. Klassische Spätblüher, buntblättrige Stauden und Gehölze in wunderschönen Blattfarben bringen Farbe ins Spiel.

Judasbaum

Die herzförmigen Blätter der Judasbäume färben sich nach dem Sommer je nach Sorte in unterschiedliche Farbspektren von goldgelb über rot-orange bis hin zu bordeauxrot. Das Besondere an diesen Bäumen ist die wunderschöne Blüte, die früh im Jahr im noch blattlosen Zustand erscheint. Die dicht stehenden Schmetterlingsblüten sind in kräftigen Rosa- bis Pinktönen gefärbt. Die Bäume treiben Blüten sowohl am neuen als auch am alten Holz.

Judasbäume wachsen je nach Art zwischen 3 bis 6 Meter hoch. Sie lieben einen sonnigen Platz und einen durchlässigen kalkhaltigen Boden, die aber auch einen gewissen Lehmanteil haben können.

Die pinken Blüten eines Judasbaums.

Die Blüten des Judasbaums treiben auch am alten Holz.

Nicht alle Arten sind winterhart. In raueren Lagen wird der chinesische und der kanadische Judasbaum empfohlen, in milderen Regionen unter 400 Meter kann auch der "Gemeine Judasbaum" (Cercis siliquastrum) problemlos ausgepflanzt werden. Bei der Pflanzung einfach ein wenig Hornspäne mit in das Pflanzloch geben. Je nach Wetter in der ersten Zeit alle 3-5 Tage gießen, so wächst der Baum besser an. Im Winter empfiehlt sich ein Winterschutz vor allem in den ersten Anwachsjahren: einfach Laub, Stroh oder Reisig über den Wurzelballen verteilen.

Fächerahorn

Fächerahorn im Rombergpark Dortmund

Fächerahorn färbt sich im Herbst kräftig rot.

Auch der Fächerahorn (Acer palmatum), ursprünglich aus Japan, Korea und China stammend, ist besonders beliebt. Seine meist grazile Form und die intensiven Herbstfärbung geben hierfür den Ausschlag. Über 300 Sorten Acer palmatum werden als architektonische Elemente und Highlights in der Landschaftsarchitektur verwendet.

In Japan ist er der wichtigste Baum der traditionellen Gartengestaltung und kündigt den Herbst an. Dort werden vornehmlich die ursprünglichen grünen Sorten gepflanzt. Den Fächer-Ahorn findet man auch häufig in der Bonsaikunst.

Ahorne durch Schnitt klein halten

Nahezu alle Ahorn-Arten haben einen starken Saftfluss, der nur im Herbst für kurze Zeit geringer ausfällt. Schneidet man Ahorn zum falschen Zeitpunkt, dann der Baum regelrecht "ausbluten". Die beste Zeit für einen Rückschnitt ist der Herbst, wenn das Wetter noch mild und trocken ist – ohne starken Sonnenschein und auch ohne Frost. Bei einigen Ahornen steigt bereits im Januar der Saftdruck an, sodass bis maximal Mitte Januar geschnitten werden sollte.

Begleitstauden für asiatische Fächerahorne

Viele Begleitstauden, aber vor allem auch Moos und Gräser eignen sich für die Kombination mit asiatischen Fächerahornen oder Zimtahornen.
Sowohl mit dem Japan-Waldgras und seinem bogig überhängenden Wuchs als auch mit dem schwarzen oder grünen Schlangenbart als Unterpflanzung, wird der Blick auf den Baum gelenkt. Wer es puristischer mag, kann zu seinem Ahorn flache Polsterstauden pflanzen oder - ganz gegensätzlich dazu - ihn mit Farnen kombinieren.

Tiarella, Heuchera und Epimedium sind Blattschmuckstauden, die mit ihren Blüten bezaubern und ebenfalls sehr gut zu diesen Ahornen passen.
Heuchera sind die perfekten Pflanzen für alle, die ganzjährig Farbe im Beet haben wollen. Denn Heuchera verlieren ihren Blattschmuck im Winter nicht und es gibt sie in einem unglaublich vielfältigen Farbspektrum: von Caramel über lindgrün und die vielfältigsten Rottöne bis hin zu einem braunschwarz. Sie blühen von Mai bis Juli, lieben einen eher absonnigen halbschattigen Platz und werden je nach Sorte zwischen 15 bis 90 Zentimeter hoch.

Begonia grandis

Die Blattrückseite einer Begonie.

Die pink-roten Blattaadern der "Begonia grandis".

Eine etwas unbekanntere Blütenschönheit ist die bis -10 Grad frostfeste Begonie (Begonia grandis). Sie verzaubert mit tollem Laub, das auf roten Stielen sitzt und von pink-roten Blattaadern durchzogen ist. Erst im Spätsommer bildet sie kleinere rosa Blüten aus.

Begonia grandis ist empfehlenswert für den Halbschatten bis Schatten und treibt so spät aus, dass sie früh im Jahr noch ausreichend Platz für Krokusse, Schneeglöckchen & Narzissen lässt.

Tipp: Wer jetzt pflanzt, sollte gleich mit an das kommende Frühjahr denken und Zwiebelblüher, wie Schneeglöckchen, Krokus, Hyazinthen Narzissen, Tulpen & Co mit in die Erde einbringen.

Autor: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz

Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.

Service Garten – Herbstbepflanzung

WDR 5 Neugier genügt - Freifläche 29.09.2023 05:52 Min. Verfügbar bis 28.09.2024 WDR 5


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