Die Blüten einer Fuchsie in leuchtenden Rot- und Blautönen.

Service Garten

Fuchsien – Blütenwunder für Sonne und Schatten

Fuchsien zählen zu den beliebtesten Gartenblumen in Deutschland. Weltweit gibt es über 10.000 Sorten. Anja Koenzen erklärt, was Fuchsien so besonders macht und woher sie ihren Namen haben.

Als die Fuchsie 1695 im südamerikanischen Santo Domingo von einem französischen Botaniker entdeckt wurde, hatte sie noch feingliedrige schmale Blüten. Ihren Namen erhielt die Blume zur Ehren des deutschen Botanikers Leonhart Fuchs, einem der großen Väter der Pflanzenkunde. Eine schlanke Sorte mit langem Blütenschaft in orangerot – kombiniert mit zart grünen Blütenblättern trägt sogar seinen vollen Namen "Fuchsia, Hybrida Leonhart Fuchs".

Wie sich die Blüten entwickeln, hängt von vielerlei ab: vom Boden, dem Licht, dem Wetter. Die neuere Sorten tragen meist sehr üppige Blüten. Bei mancher alter Wildformen sind zwergenhafte Blüten zu finden, die nicht mehr als fünf Millimeter groß sind.

Die runden, blass-blauen Früchte einer Fuchsie.

Die Früchte der Fuchsien sind nicht giftig.

Zudem gibt es stehende Sorten, die man zu Hochstämmchen erziehen kann, halb-hängende und hängende Sorten, die sich für Ampelbepflanzungen und Balkonkästen gut eignen.

Sowohl Blüten als auch Früchte der Fuchsie sind essbar. Erntet man die Früchte regelmäßig, blüht die Pflanzen stärker nach. Je nach Sorte schmecken die Beeren unterschiedlich, manchen Fuchsien Beeren schmecken ähnlich wie Kirschen. Es lohnt sich, sie zu verarbeiten in einer Marmelade oder auch zu einem Fuchsien-Likör.

Fuchsien-Pflege

Über den Sommer hinweg schneidet man hin und wieder einen Trieb zurück, damit frische Austriebe kommen und die Pflanzen sich voller und dichter entwickeln.

Im Herbst schneidet man alle Triebe um etwa ein Drittel zurück und im Frühjahr noch einmal ein weiteres Drittel – wobei bei Fuchsien mit stehendem Wuchs immer mindestens zwei Augen am Zweig erhalten bleiben sollen, aus denen dann der Austrieb erfolgt.

Die meisten Fuchsien sind nicht winterhart, können aber frostfrei überwintert werden. Doch es gibt auch über 40 winterharte Sorten, die ausgepflanzt und etwas geschützt gut durch die kalte Jahreszeit kommen.

Überwinterung von nicht frostharten Fuchsien

Für Fuchsien reicht ein dunkler frostfreier, möglichst kühler Raum für die Überwinterung. Ab September sollten die Pflanzen nicht mehr gedüngt und vor dem Umzug ins Winterquartier gut zurückgeschnitten werden. Das spart Platz und zudem würden sich an den älteren Trieben im nächsten keine Blüten ausbilden. Je weniger Blätter und Verblühtes an der Pflanze verbleibt, desto geringer ist die Schadanfälligkeit für Pilze oder andere Krankheiten bzw. Schädlinge

Rückschnitt zur Vermehrung nutzen

Wer Spaß daran hat, kann Fuchsien selbst vermehren. Auch attraktive Hochstämmchen sind ganz einfach über Stecklinge selbst zu ziehen. Der Herbst ist genau die richtige Zeit, denn geringes Licht treibt die Stecklinge schneller in die Höhe.

Dazu einfach den Steckling schneiden und in nährstoffarme Anzuchterde setzen. Nach circa einem Monat wird die Pflanze leicht gedüngt oder in Blumenerde umgepflanzt und aufgebunden. Dazu steckt man einen Stab direkt neben die Pflanze und bindet mit Ring gerade hoch. Nach etwa einem Jahr hat die Pflanze ein kleines Stämmchen entwickelt. Nach circa drei Jahren - und etwas Geschick - kann man sein Prachtexemplar bewundern.

Autor: Anja Koenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz

Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.

Service Garten – Fuchsien

WDR 5 Neugier genügt - Freifläche 13.10.2023 05:46 Min. Verfügbar bis 12.10.2024 WDR 5


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