Dahlien – Blütenwunder in allen Farben und Formen
Mit üppig blühenden Dahlien verlängert man die Freiluftsaison auf Balkon, Terrasse und im Garten. In ihrem Heimatland Mexiko dekorierten bereits die Azteken ihre Tempel mit dem prachtvollen Blütenschmuck. Im 18. Jahrhundert kamen die Pflanzen über Madrid nach Europa. Mittlerweile gibt es viele Tausend Sorten in allen erdenklichen Farben.
In der Staudengärtnerei von Diana van Diemen in Willich am Niederrhein werden zahlreiche Dahliensorten gehegt und gepflegt und auf Wunsch auch über Stecklinge vermehrt. Für die gelernte Floristin und studierte Gartenbauerin wirken die Blüten mit ihrer großen Farbenvielfalt wie Edelsteine.
Dahlien lassen sich hervorragend mit anderen Stauden kombinieren. Diese sollten aber auch sonnige Standorte und nahrhafte, nicht zu trockene Böden lieben. Schlanke Gräser passen gut zu der runden Dahlienblüte, genauso wie Staudiensalvien oder der Phlox.
Insektenfreundliche Dahliensorten
Dahlien mit offenen Blüten sind besonders insektenfreundlich, denn durch die offen liegenden Staubgefäße gelangen Bienen, Schmetterlinge und Co. besonders leicht an ihre Nahrung.
Seit vielen Jahren sind Sorten mit dunklen Blättern und ungefüllten Blüten extrem beliebt. Die Sorte Bishop of Llandaff stammt bereits aus dem Jahr 1928 und ist mit ihren leuchtend kräftig roten Blüten ein Klassiker der englischen Gartenkultur. Auch weitere dunkellaubige Züchtungen wurden zunächst nach englischen Bischöfen benannt – alle tragen offene, insektenfreundliche Blüten: Bishop of Leicester blüht zartlila, dem Bishop of Oxfort wurde eine orangefarbene Züchtung vermacht, Bishop of York blüht intensiv gelb. Bishop of Canterbury zieren pinke päonienartige Blüten.
Mittlerweile gibt es auch Sorten mit dunklen Blättern und Pomponblüten wie die Sorte Karma Choc, die nahezu magisch wirkende tief-rote Blütenbällen trägt und gut 80 Zentimeter hoch wird. Oder auch Kaktus-Dahlien wie die Sorte Bergers Rekord mit fast orangeroten Blütenblättern.
Dunkellaubige Sorten sollen nicht so stark von Schnecken befallen werden wie die mit grünen Blättern.
Tipps: Je mehr man ausschneidet und ausputzt, umso mehr treiben neue Blüten nach bis weit in den Herbst hinein. Vorwiegend einfache Blütenformen zu wählen, denn an denen können Schmetterlinge und Insekten viel mehr Nahrung gewinnen als an den komplett gefüllten Blüten.
Der perfekte Standort für Dahlien
Dahlien brauchen viel Sonne, damit sie reichlich blühen. Sie lieben einen humusreichen aber durchlässigen Boden mit genügend Feuchtigkeit. Sie freuen sich über Kompost oder abgelagerten Mist, der mit ins Pflanzloch gegeben wird.
Je höher die Wuchshöhe der Sorte, desto mehr Platz braucht sie. Für hohe Sorten gilt die Faustregel pro Quadratmeter eine Pflanze zu setzen, für kleinere Sorten reicht ein Abstand von 75 cm. Mignon-Dahlien, die meist kleiner als 30 cm werden, können dichter gepflanzt werden.
Überwintern von Dahlien
Dahlien kommen aus Südamerika und gehören zu den nicht winterharten und somit frostempfindlichen Knollengewächsen. Nach dem ersten Frost sollten sie frostfrei im Keller oder Garage überwintert werden. Stehen Dahlien im Topf, schneidet man die Pflanzen fünf Zentimeter über dem Boden ab und stellt den Topf hinein. Sind die Dahlien im Garten ausgepflanzt, schneidet man ebenfalls nach dem ersten Frost, wenn das Laub traurig herunter hängt, die Pflanzen ab und gräbt die Knollen aus. Diese in Zeitungspapier einwickeln und im kühlen, frostfreien Keller überwintern – im nächsten Frühjahr werden sie dann wieder gepflanzt.
Das Pflanzen von Dahlienknollen
Egal ob Sie ihre Dahlien im Topf vorziehen oder in den Garten pflanzen – wichtig ist, dass die Knollen nur flach unter die Erde gesetzt werden – sie brauchen lediglich eine ca. 3-5 cm dicke Erdschicht über sich.
Für das Vorziehen füllen Sie leere Töpfe mit frischer Blumenerde. Die Knolle sollte so eingesetzt werden, dass der obere Teil mit dem Stengelaustrieb des letzten Jahres wieder nach oben zeigt. Falsch herum gelegte Knollen entwickeln Wachstumsstörungen und Fehlbildungen. Etwas Erde darüber geben und an einen hellen, sonnigen Platz stellen. Bei den hohen Dahliensorten, die während des Sommers gestützt werden müssen, am besten bereits beim Pflanzen die Stützen miteinpflanzen. Optisch ansprechend sind Stützen aus natürlichen Materialien wie zum Beispiel Ästen. Diese können zudem auch dekoriert werden bis die Dahlien im Sommer selbst attraktiv genug sind.
Anfangs nur sparsam gießen, damit die Knollen nicht faulen. Sobald sich das erste Grün zeigt, mehr gießen und auch leicht düngen. Wenn keine Nachtfröste mehr drohen dürfen die Pflanzen nach draußen und können wie normale Topfpflanzen ins Beet gesetzt werden. Somit kann man Lücken im Beet, die erst im Frühsommer erkennbar sind, mit Dahlien wunderbar auffüllen.
Tipp für Dauerhaltung im Topf
Wenn Dahlien für die Terrassenbepflanzung vorgezogen werden, sollte direkt beim Vorziehen der Knollen die passende Topfgröße gewählt werden: Der Durchmesser des Pflanzgefäßes sollte etwa die Hälfte der Wuchshöhe betragen, damit er auch später, wenn die Pflanze ausgewachsen ist, sicher steht. In einem Pflanzgefäß sollten Sie Ihre Dahlien in Form von Langzeitdünger oder durch regelmäßiges Düngen mit einem Flüssigdünger mit den notwendigen Nährstoffen versorgen.
Dahlien vorziehen – so geht’s:
Pflanzt man sie erst im Mai in den Garten ein, wird das erste austreibende Grün gern von den Schnecken weggefressen. Helfen Sie doch lieber Ihren Dahlienknollen auf die Sprünge, indem sie sie ab März in Töpfen vorziehen – auf der Fensterbank, in einem Frühbeet oder im Gewächshaus. Wenn man die vorgezogenen Dahlien dann nach den Eisheiligen Mitte Mai auspflanzt, haben sie bereits eine für die Schnecken nicht mehr so wohlschmeckende Größe erreicht und die Blütenpracht kann früher starten.
Dieser Tipp gilt erst recht für Dahlien oder auch Gladiolen und Lilien, die in ihrem frostfreien Winterquartier erwachen und erste Triebspitzen zeigen. Die Ursache dafür ist meist unter zu warmen und dunklen Lagerungsbedingungen zu finden. Würden die austreibenden Pflanzen weiter im Winterquartier lagern, kann dies zu einem Vergeilen von Trieben und je nachdem auch zu Pilzinfektionen führen.
Autorin: Anja Coenzen
Redaktion: Iris Möller-Grätz
Service Garten ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort freitags zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.
