Service Essen und Trinken

Schweizer Rahmkuchen "Gateau de Vully"

Als Gastgeschenk ist der Gateau de Vully in der Schweiz sehr beliebt. Er kommt zwar bescheiden daher, ist ein einfacher Hefekuchen, sieht auch gar nicht üppig aus – aber er hat es in sich. Wer ihn einmal genossen hat, will ihn immer wieder.

Den traditionellen Gateau de Vully herzustellen, ist weder schwierig noch teuer, es erfordert aber Geduld und ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt. Ein wichtiger Bestandteil des Kuchens ist Crème double (Doppelrahm), ein besonders gehaltvolles, löffelfestes Sahneerzeugnis mit einem Fettgehalt von 40 bis 55 Prozent. Das Produkt gehört nicht zum Standartsortiment. Als Ersatz hat sich eine Mischung aus Mascarpone (Fettgehalt ca. 80 Prozent) und Schlagsahne zu gleichen Teilen bewährt.

Gateau de Vully: Schweizer Hefekuchen mit Schichten aus Rahm
Zutaten für eine Kuchenform von ca. 28 cm

Der Teig

250 g Weizenmehl (eventuell etwas mehr)
½ Hefewürfel, in 100 ml warmer Milch aufgelöst
1 El Zucker
½ Tl Salz
25 g Butter
Butterflocken für die Trou d’Amour

Die Creme

250 g Crème double
1 Eigelb
6 EL Zucker (und Zucker zum Bestreuen)

Alle Zutaten in eine Schüssel geben und gründlich miteinander vermengen, sodass eine hellgelbe, eher flüssige Creme entsteht. Walnüsse, Haselnüsse oder Mandeln bei Bedarf zum Belegen.

Zubereitung

Das Mehl in eine Schüssel füllen, eine Mulde formen, alle restlichen Zutaten hinein geben und rasch zu einem Teig kneten, eventuell etwas Mehl dazu geben, wenn der Teig zu klebrig ist. Ein paar Minuten kneten, bis ein weicher, fast samtiger Teigkloß entsteht. Zugedeckt 20 Minuten ruhen lassen.

Eine Tortenboden- oder Obstkuchenbackform mit Backpapier auslegen, den Teig darin mit der Hand oder mit einer Kuchenrolle ausbreiten. Gleichmäßig glatt streichen und einen erhöhten Rand lassen, damit später die Creme nicht austritt.

Weitere 40 Minuten zugedeckt ruhen lassen.

Nach der Ruhezeit: die Trou d’Amour: Damit der Kuchen nicht zu trocken ist, werden mit den Fingerspitzen kleine Kuhlen in den weichen Teig gedrückt, etwa zwei dutzend (Trou d’Amour genannt, "Löcher der Liebe"). Winzige Butterstückchen auf die kleinen Vertiefungen legen, sie werden beim Backen dort hineinfließen. Mit einem Backpinsel die Creme dünn und gleichmäßig auf dem Teig mit seinen Löchern und Butterflöckchen verteilen. Darauf achten, dass keine Creme-Pfützen entstehen. Zum Schluss etwas Zucker über die Creme streuen, der beim Backen karamellisieren wird.

Bei 180 – 200 Grad/Umluft sieben Minuten (oder länger) backen, bis der Kuchen eine gleichmäßige Brauntönung hat, karamellbraun. Den Kuchen aus dem Ofen holen und eine zweite Cremeschicht auftragen und anschließen zuckern (siehe oben). Wieder sieben Minuten oder mehr backen. Danach die dritte Schicht Creme auftragen und zuckern. Diese bei Bedarf mit Nüssen belegen. Weitere sieben Minuten oder mehr backen. Insgesamt sollte der Kuchen rund 25 Minuten backen.

Den fertigen Kuchen abkühlen lassen. Mit Kaffee, Tee oder Weißwein servieren.

 Autorin: Susanne Kabisch

Redaktion: Valentina Dobrosavljević

Service Essen und Trinken ist eine Rubrik der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort mittwochs zwischen 11.05 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.

Weitere Themen