Medizinische Hilfe für Vietnam

Deviemed e.V.

Die Deutsch-Vietnamesische Gesellschaft zur Förderung der Medizin in Vietnam e.V. (DEVIEMED) entstand 1996 in Köln, um humanitäre und medizinische Hilfe bei vietnamesischen Patienten, meist Kindern, zu leisten.

In Vietnam kommen noch heute, etwa vierzig Jahre nach Ende des Vietnamkrieges (1975), sehr viel mehr Kinder als bei uns mit Behinderungen zur Welt. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten treten schätzungsweise dreimal häufiger in Vietnam auf als in Deutschland.

Über die Gründe gibt es bis heute keine gesicherten Untersuchungen. Während des Vietnamkriegs setzte das US-Militär "Agent Orange" weitflächig ein. Bei der Herstellung des chemischen Entlaubungsmittels entsteht TCDD, der giftigste Vertreter der Dioxine. Das Gift steht unter Verdacht, Krebs und Fehlbildungen zu verursachen.

Aber auch Unter- und Fehlernährung sowie wirtschaftliche Not in Vietnam scheinen eine entscheidende Rolle dabei zu spielen, dass so viel mehr Kinder in Vietnam mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte zur Welt kommen als in Deutschland.

Die Möglichkeiten zur operativen Versorgung von Spaltfehlbildungen sind in Vietnam stark eingeschränkt. Deshalb entsendet der Verein ehrenamtliche Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen aus Deutschland zur Diagnostik und für Operationen betroffener Kindern nach Vietnam.

Mittlerweile konnten nicht nur mehr als 2.000 junge Patienten operiert und mit Hörgeräten und mehr versorgt, sondern auch vietnamesische Ärzte geschult und zur Selbsthilfe ausgebildet werden. Die Mitglieder von DEVIMED, Krankenschwestern, Krankenpfleger und Ärzte, nehmen einen Teil ihres Jahresurlaubs, um diese ehrenamtliche Arbeit zu leisten.

Begründung der Jury 2006 für den zweiten Preisträger

Das Projekt zeige, so die Jury, dass Kriege die Rechte der Kinder auch langfristig massiv bedrohen. Die Ärzte, so die Jury, setzen sich beispielhaft für die Rechte der Kinder auf Gesundheitsförderung und ein Aufwachsen in Frieden ein.