Maryam Akhondy, geboren 1957 in Teheran, war eine aufstrebende Sängerin, als die „Islamische Revolution“ begann Frauen aus dem öffentlichen Leben im Iran zu verbannen. Sieben Jahre später zog sie nach Deutschland, nach Köln und wurde zu einer aktiven Brückenbauerin zwischen den verschiedenen Musikkulturen, persischen und europäischen, klassischen und modernen Spielweisen.
Eigentlich war alles angerichtet für eine Karriere als Sängerin im Iran. Maryam Akhondy, geboren 1957 in Teheran, war eine erfolgreiche Newcomerin unter den Studentinnen ihres Fachs, des klassischen, persischen Gesangs, hatte erste Radio- und TV-Auftritte hinter sich gebracht.
Dann kam die sogenannte „Islamische Revolution“, und die rosigen Aussichten verdunkelten sich. Maryam Akhondy war gerade 22 Jahre alt und erst durften Männer und Frauen am Tschawosch-Institut, einer privaten Musikakademie in Teheran, nicht mehr zusammen unterrichtet werden, und bald galt die Musik überhaupt als sündig. Und Frauen sowieso. 1986, sieben Jahre nach der Machtübernahme durch die Mullahs, zog Maryam Akhondy die Konsequenz und siedelte nach Deutschland über.
Köln wurde ihr neuer Stützpunkt. Hier gab es auch andere Exilanten aus dem Iran, und die Überzeugungskraft ihrer kraftvollen Gesangsstimme verschaffte der Sängerin den Einstieg in die europäische Musikszene. Sie tourte durch Europa, machte Bekanntschaft mit zahlreichen Musikerinnen und Musikern, die daran arbeiten, musikalische Brücken zwischen den verschiedenen Kulturen zu bauen und wurde selbst zu einer dieser Musikerinnen, die mit verschiedenen Ensembles ihre Fühler in alle Himmelrichtungen ausstreckt.
Doch im Moment belegen die aktuellen Ereignisse im Iran einen zentralen Platz in ihren Gedanken, und sie unterstreicht die Bedeutung, die das Ensemble Banu, eines Chors von 30 Frauen, die nie zuvor Musik gemacht haben, für sie hat: „Ich kann mit meiner Musik 30 Frauen dazu bringen zu singen. Ich kann es schaffen, diesen Frauen ihre Stimme zurückzugeben, als Beispiel für die Frauen, die im Iran ihre Stimme verloren haben.“