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5. November 1948 - Gesetz zur Gründung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Stand: 05.11.2018, 00:00 Uhr

Nach dem Zweiten Weltkrieg ist Deutschland auch wirtschaftlich am Boden. Produktion und Handel sind fast zum Stillstand gekommen, dagegen blühen Schwarzmarkt und Schmuggel. US-Außenminister George C. Marshall plädiert dafür, den ehemaligen Gegner schnell zu stabilisieren.

Auch, damit Josef Stalin keinen Nutzen aus der europäischen Not ziehen kann. Die USA rufen den sogenannten Marshallplan ins Leben, ein Hilfsprogramm, das Infrastruktur und Wirtschaftskraft wieder herstellen soll.

Gründung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (am 05.11.1948)

WDR 2 Stichtag 05.11.2018 04:15 Min. Verfügbar bis 02.11.2028 WDR 2


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Selbstverwaltung der Fördergelder

Die Verteilung der Gelder sollen die Deutschen selbst organisieren. Damit das gelingt, beschließt der Wirtschaftsrat am 5. November 1948 das Gesetz zur Gründung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Zwei Monate später nimmt das Institut in einer Frankfurter Dreizimmer-Wohnung die Geschäfte auf und prüft fortan Förderanträge. Die Mittel werden als Kredite vergeben, die Rückzahlungen finanzieren neue Projekte. So wachsen die Fördersumme und die KfW stetig. Aus fünf Mitarbeitern werden in sieben Jahrzehnten mehr als 6.000.

Finanzierung von Maschinen und Häuser

Mit den über die KfW vergebenen Darlehen werden zunächst amerikanische Fahrzeuge und Maschinen gekauft, Kraftwerke, Chemieanlagen und Stahlhütten wiederaufgebaut. Außerdem wird der staatliche Wohnungsbau gefördert.

Bald können auch private Häuslebauer zinsgünstige Hypotheken bei der KfW aufnehmen. Das einsetzende deutsche Wirtschaftswunder sorgt dafür, dass die staatliche Bank 1961 den gesetzlichen Auftrag zur Entwicklungshilfe bekommt und selbst Kredite vergibt.

Pakistan ist eines der ersten Länder, das KfW-Gelder erhält. Weitere Aufgaben kommen hinzu: Mittelstands- und Exportförderung, Kredite für Existenzgründer, Finanzierung der deutschen Wiedervereinigung. Jüngster Schwerpunkt ist die Förderung von nachhaltigen Projekten zum Umwelt- und Klimaschutz.

"Deutschlands dümmste Bank"

2008 gerät die KfW als "Deutschlands dümmste Bank" in die Schlagzeilen. Anlass ist eine Überweisung in Höhe von 330 Millionen Euro an die bereits als insolvent geltende Investmentbank Lehman Brothers. Der folgende Spott und die Verluste durch die Finanzkrise treffen die KfW-Mitarbeiter, die sich selbst immer als die Guten der Branche gesehen haben, schwer.

Zeit zum Wunden lecken bleibt indes kaum. Die Bank im Staatsbesitz wird gebraucht, um die Folgen der Wirtschaftskrise abzufedern. Das Fördervolumen erreicht 2009 Rekordniveau, die KfW ist heute die drittgrößte Bank Deutschlands.

Programmtipps:

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 5. November 2018 ebenfalls an die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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