Geboren 1923 in Breslau, macht er in den 1950er und 60er Jahren durch seine messerscharfe Satire und seinen humorvollen Stil auf sich aufmerksam. Obwohl Neuss vor allem für seine Bühnenauftritte und kabarettistischen Beiträge bekannt ist, umfasst sein Werk weit mehr als nur oberflächliche Unterhaltung.
Schon als junger Mann, geprägt von den Erlebnissen des Zweiten Weltkriegs, entwickelt Neuss eine kritische Sicht auf Politik und Gesellschaft. Seine frühen Erfahrungen führen dazu, dass er stets eine anti-autoritäre Haltung einnimmt, die seine Kunst durchdringt. Ernste gesellschaftliche Themen werden auf humorvolle Weise in seine Stücke eingeflochten.
Seine Vielseitigkeit zeigt sich nicht nur auf der Bühne, sondern auch in seinen zahlreichen Filmrollen. In mehr als 25 Filmen, darunter "Das Wirtshaus im Spessart" und "Die Halbstarken", beweist er seine Fähigkeit, die unterschiedlichsten Charaktere zu verkörpern.
Neuss' Engagement geht jedoch über die Unterhaltungsindustrie hinaus – zeitlebens lehnt er traditionelle Rollenbilder und gesellschaftliche Normen ab, setzt sich aktiv für soziale Gerechtigkeit ein und unterstützt politische Bewegungen, die sich für Gleichberechtigung und Frieden einsetzen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Inge Braun:- was Wolfgang Neuss an der Nachkriegspolitik kritisiert,
- welches Buch ihn maßgeblich inspiriert,
- wie Neuss die Nation in Aufruhr bringt,
- wieso er von der Presse als "trauriger Hippie" bezeichnet wird,
- und warum "Wir Kellerkinder" heute aktueller denn je ist.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Anke Jablinski: Klettermax – dem Trauma zum Trotz, Roman einer Aufwärtsbewegung. Autobiografisches aus den Kreisen um Wolfgang Neuss, Frankfurt am Main 2011.
- Gaston Salvatore erzählt die Geschichte des Mannes mit der Pauke. Wolfgang Neuss, ein faltenreiches Kind, Frankfurt am Main 1974.
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Inge Braun
Redaktion: Gesa Rünker, David Rother
Technik: Antonia Herzog