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22.03 - 06.00 Uhr ARD Infonacht
Frauenrechtsbewegung in Großbritannien, die Polizei geht gegen eine Suffragette vor, Foto 1913

06.12.1909: Suffragettes Self-Defence Club gegründet

Inmitten der aufkommenden Suffragettenbewegung, als Frauen nach Gerechtigkeit und Freiheit streben, entsteht eine ungewöhnliche Idee: Selbstverteidigung als politisches Statement.

Im Dezember 1909 wird in London Geschichte geschrieben – mit einer außergewöhnlichen Premiere: Die Suffragetten gründen ihren eigenen Selbstverteidigungsclub.

Im Zentrum dieser Bewegung steht Edith Garrud, eine nur 1,50 Meter große Kämpferin mit beeindruckender Stärke. Sie ist eine der ersten Frauen in Europa, die fernöstliche Kampfkünste lehrt. Und sie trainiert Aktivistinnen darin, sich gegen Polizeigewalt und Übergriffe zu wehren.

Ju-Jutsu wird für die Frauenbewegung nicht nur ein Werkzeug zur Selbstverteidigung, sondern auch ein Symbol für Selbstermächtigung und Gleichberechtigung. Mit ihrer Ausbildung sichert Garrud nicht nur den Schutz führender Suffragetten wie Emmeline Pankhurst, sondern beweist auch, dass Frauen physisch und mental in der Lage sind, sich Raum in einer männlich dominierten Welt zu erkämpfen – sei es auf der Straße, im Parlament oder im Alltag.

Diese Frauen, oft belächelt und angefeindet, setzen ein Zeichen, eine Botschaft, die bis heute nachwirkt: Taten statt Worte.


In diesem Zeitzeichen erzählen Ulrich Biermann und Veronika Bock:

  • von aufsehenerregenden Bühnenauftritten, bei denen Edith Garrud als Suffragette einen "Polizisten" besiegt – gespielt von ihrem eigenen Mann.
  • was "Suffrajutsu" ist,
  • wie die Kampfkunst nicht nur zur Selbstverteidigung, sondern auch als politisches Mittel eingesetzt wird,
  • wie die Suffragetten mit Straßenprotesten und direkter Aktion neue Formen des Widerstands prägen, die weit über Petitionen hinausgehen,
  • und wie "Ju-Jutsu als Bändiger des Gatten" humorvoll und provokativ traditionelle Rollenbilder infrage stellt.

Das sind unsere wichtigsten Quellen:

Und das ist unsere wichtigsten Interviewpartnerin:

  • Dr. Veronika Springmann, Sportmuseum Berlin

Weiterführende Links:

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Ulrich Biermann und Veronika Bock
Redaktion: Christoph Tiegel und David Rother