Wann genau Nikolai Prschewalski geboren wird, ist nicht so ganz klar. Fest steht nur, dass es im April 1839 geschieht, wahrscheinlich am 12. oder 13. April. Schon als Kind streift er am liebsten durch die Wälder, die das elterliche Gut in Russland umgeben.
Gleich nach dem Abitur tritt Nikolai mit 16 Jahren in die russische Armee ein. Bei den Kameraden hat er einen schweren Stand. Sie sehen wohl in diesem Nikolai Prschewalski einen Sonderling, der jede dienstfreie Minute nutzt, um die Natur zu studieren. In einem Herbarium sammelt er akribisch Pflanzen, er verschlingt wissenschaftliche Bücher über Botanik, über Zoologie. Auch Geografie interessiert ihn brennend. Schließlich studiert er in St. Petersburg.
Die Vorgesetzten und am Ende sogar der Zar sehen die Talente des jungen Mannes. Im April 1867 darf der 28-jährige Prschewalski zu einer Expedition ins Amur-Gebiet starten. Schon auf seiner ersten Reise entdeckt er zehn neue Säugetierarten, sammelt mehr als dreihundert Vögel, einige hundert Eier und mehr als dreihundert Pflanzenarten in zweitausend Exemplaren. Wissenschaftler verbringen Jahre damit, seine Proben und Präparate zu erforschen und auszuwerten. .
Auf die erste Reise folgen vier weitere. Bei der Expedition durch die Wüste Gobi findet er einen seltsamen Pferdeschädel. Einige Tage danach schenkt ihm ein Jäger das passende Fell dazu. Dem Entdecker ist klar: Das muss ein besonderes Pferd sein. Später wird die Pferdeart als Prschewalski-Pferd bekannt.
Auf seiner fünften großen Reise infiziert sich Nikolai Prschewalski mit Typhus und stirbt 1. November 1888 mit 49 Jahren.
In diesem Zeitzeichen erzählt Wolfgang Meyer:- Wieso Prschewalski seine Kameraden bei der Armee als "Gesindel" bezeichnet.
- Warum sein Traum vom Entdeckerleben Prschewalski für drei Tage in Arrest bringt.
- Wieso die Wissenschaft zu Unrecht lange davon ausging, dass das Prschewalski-Pferd das letzte urtümliche Wildpferd sei.
- Wie Prschewalski auch seine letzte Ruhestätte fern der Heimat findet.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Waltraud Zimmermann, Zoologin
- Nikolai M Prschewalski: Reisen in der Mongolei - und den Wüsten Tibets bis zum "blauen See" Kuku-Nor; Edition Erdmann.
- N.M. Prschewalski: Auf Schleichwegen nach Tibet. Herausgegeben von Detlef Bennecke, Edition Erdmann (nur antiquarisch)
- Tomas Micek und Waltraut Zimmermann: Przewalski Pferde. Tecklenborg.2013
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Redaktion: Matti Hesse
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