Sebastian Wellendorf - Portrait

Sebastian Wellendorf

Raumschiffcockpit trifft auf 50er-Jahre-Wohnzimmer

Geboren wurde ich 1977 in Osnabrück. Zum Musikwissenschaft-Studium zog ich zunächst nach Köln, nach diversen Hörfunkpraktika hatte ich hier ersten WDR-Kontakt, als Autor für 1LIVE. Wegen der Liebe und des Studien-Schwerpunktes (aber eigentlich wegen der Liebe) ging es weiter nach Berlin. Dort arbeitete ich als Reporter beim RBB, verglich am Forschungszentrum für Populäre Musik Steve Reich mit amerikanischem Rap und spielte als Nachtmoderator im Radio Jazz, Rap und Fusion. Jazz-Fusion ist übrigens auch mein großes Hobby, als Schlagzeuger in Köln geeignete Proberäume zu finden, ist allerdings alles andere als einfach.

Zurück zum WDR kam ich 2007, für das Programmvolontariat. Danach folgte erst Redakteursdasein und schließlich einer der schönsten und spannendsten Jobs der Welt: Scala moderieren. Warum? Weil es keinen schöneren Arbeitsplatz als das große Hörfunkstudio gibt. Wer dessen Schwelle überschreitet, betritt eine besondere Welt, ein wenig mit der Atmosphäre in einer großen Kathedrale vergleichbar. Es ist plötzlich viel ruhiger, weil die dicken Fenster-Vorhänge mehr Schall absorbieren, unmerklich spricht jeder hier ein wenig leiser. Die Wände sind mit schmalen Holzleisten vertäfelt und in Verbindung mit der überlegenen Rundfunk-Technik wirkt der ganze Raum so, als habe man ein super-modernes Raumschiffcockpit in ein 50er-Jahre-Wohnzimmer eingebaut. Und einmal pro Stunde, nach den Nachrichten, macht irgendwo im Studio eine kleine Glocke "ping". Nicht laut, aber deutlich hörbar. Fast wie im Kölner Dom.