Alfred Tirpitz wird am 19. März 1849 als Sohn eines Rechtsanwalt in Küstrin an der Oder geboren. In der Schule noch gescheitert, kommt er 1865 durch einen Freund zur preußischen Marine. Für die Aufnahmeprüfung büffelt er wie nie zuvor, wird als Kadett genommen. Anschließend legt er einen kometenhaften Aufstieg hin: Leutnant zur See, Kapitänleutnant, Kapitän zur See.
Mit fünf Flottengesetzen von 1898 bis 1912 setzt der Admiral schrittweise den Bau von 61 Großkampfschiffen, 40 Kleinen Kreuzern, 144 Torpedo- und 72 U-Booten durch. Das deutsche Reich als ernsthafter Gegner der gewaltigsten Seemacht der Welt, England, das ist Tirpitz´ Ziel. Es beginnt ein verhängnisvolles Wettrüsten, das Deutschland klar verliert. Die Flotte, die viele Millionen gekostet hat, wird nie auch nur annähernd so groß wie die englische. Zudem befeuert sie die Feindschaft mit den Briten.
Mit Kriegsbeginn 1914 zeigt sich schnell: Tirpitz' Idee einer Abschreckung durch eine "
Risikoflotte" ist ein Hirngespinst. Nur einmal kommt es zur erhofften großen Seeschlacht gegen England - diese geht im Mai 1916 Unentschieden aus. Tirpitz‘ Karriere als Admiral ist da bereits zu Ende. Seine Großkampfschiffe rosten fortan in ihren Häfen vor sich hin.
In diesem Zeitzeichen erzählt Edda Dammmüller:- in welch schlechtem Zustand Tirpitz die Flotte zu Beginn vorfindet,
- warum Kaiser Wilhelm II. der perfekte Partner für Tirpitz ist,
- wie es für Tirpitz nach seiner Karriere als Großadmiral weiter geht.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Professor Christoph Nonn (Historiker, Universität Düsseldorf)
- Horst Dederichs (Extremtaucher, Mönchengladbach)
- Rainer Hering, Christina Schmidt: Prinz Heinrich von Preußen - Großadmiral, Kaiserbruder, Technikpionier (2013)
- Michael Salewski: Tirpitz - Aufstieg, Macht, Scheitern (1979)
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Edda Dammmüller
Redaktion: Matti Hesse
Technik: Nicolas Dohle