Adele Schopenhauer hat Glück. Ihre Mutter Johanna führt einen Salon, in dem sich die geistige Elite der Weimarer Klassik trifft. So lernt die junge Adele unter anderem Bettina von Arnim, Wilhelm Grimm, die Schlegels, Carl Maria von Weber, Felix Mendelssohn-Bartholdy und viele mehr kennen.
Dazu gehört auch Johann Wolfgang von Goethe. Der Dichter und Adele verstehen sich bestens. Er bildet sie als Vorleserin und Schauspielerin mit aus und führt sie in die Literatur ein. Das Mädchen wächst heran zwischen klassizistischen und romantischen Idealen, lernt Italienisch, Französisch, Englisch, musiziert, malt, stickt und entdeckt ihr Talent für den Scherenschnitt.
Später schreibt Adele Märchen, Novellen, Gedichte und Romane – doch alles mit mäßigem Erfolg. Erst als Reisende in Rom und Florenz erobert sie sich einen Platz in der patriarchalischen Welt. Sie diskutiert auf Augenhöhe mit Männern über Literatur, Kunst und Naturwissenschaften.
In diesem Zeitzeichen erzählt Doris Arp:- wie Adele Schopenhauer in einem unglücklichen Elternhaus aufwächst,
- welche distanzierte Beziehung sie zu ihrem berühmten Bruder Arthur hat,
- wer wohl die eigentlich große Liebe von Adele ist,
- wodurch die Schriftstellerin ihre gesamte Mitgift verliert.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartnerinnen:- Francessca Fabbri (Kunsthistorikerin in Weimar)
- Angela Steidele (Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin in Köln)
- Adele Schopenhauer: Tagebuch einer Einsamen. Berlin 1985
- Gabriele Büch: Alles Leben ist Traum – Adele Schopenhauer – Eine Biografie. Berlin 2002
- Angela Steidele: Geschichte einer Liebe – Adele Schopenhauer und Silbylle Mertens. Berlin 2010
- Lucca Müller: Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte. Köln 2023
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Doris Arp
Redaktion: Christoph Tiegel und Matti Hesse
Technik: Petra Laubach