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23.03 - 07.00 Uhr ARD Infonacht
18.04.2024, Ukraine, Kiew: Wolodymyr Selenskyj (l), Präsident der Ukraine, empfängt Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, im Präsidentenpalast.

Hilfe für die Ukraine – ist das genug?

Nach langem Streit haben die USA nun 61 Milliarden Dollar freigegeben, um die Ukraine militärisch zu unterstützen. Auch die Außen- und Verteidigungsminister der EU sprechen wieder über zusätzliche Hilfen für die Ukraine. Reicht das aus? Diskutieren Sie mit Julia Schöning im WDR 5 Tagesgespräch!

Russland feuert so viele Raketen auf die Ukraine, dass fast immer einige einschlagen. Der Angreifer nutzt die Schwäche der Luftabwehr. Den Preis zahlt die Zivilbevölkerung. Was eine koordinierte Luftabwehr verbündeter Länder kann, haben wir beim Angriff Irans auf Israel gesehen.

Doch der Ukraine fehlt es an genügend Luftabwehrsystemen. Und da könnte mehr Unterstützung drin sein. Findet jedenfalls die Regierung in Kiew. Sie hat verzweifelt appelliert, das Land so zu schützen wie Israel. Deutschland überlässt ein weiteres Patriot-Luftabwehrsystem den Ukrainern, das reicht aber nicht aus. Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) fordert mehr westliche Militärhilfe: "Auf der ganzen Welt müssen wir die Luftverteidigung, die wir haben, zusammenkratzen".

Von den großen EU-Staaten ist Deutschland recht einsam an der Spitze. Bei einem Treffen der Außen- und Verteidigungsminister der EU soll über mehr Hilfe auch aus anderen Ländern beraten werden. Immerhin hat das Repräsentantenhaus in den USA nach wochenlanger Blockade durch einige Republikaner nun endlich ein geplantes Waffenpaket im Wert von 61 Milliarden Dollar beschlossen. Die ersten Lieferungen sollen nun schon bald folgen. Fraglich ist aber, wie es mit der Unterstützung für die Ukraine weiter geht, sollte Donald Trump die Präsidentschaftswahl in den USA im November gewinnen.

Sollte Deutschland gerade jetzt mehr unterstützen? Können Sie nachvollziehen, dass andere große Staaten der EU nicht die Hilfe leisten, die auf EU-Gipfeln immer versprochen wird? Ist die schwindende Unterstützung ein Abbild unserer eigenen Wahrnehmung des Krieges: Es gibt ihn, aber er interessiert uns nicht mehr besonders? Ist eingetreten, womit der Aggressor Putin wohl kalkulieren konnte: Wir haben uns an den Krieg in der Ukraine gewöhnt?

Rufen Sie uns während der Sendung an (WDR 5 Hotline 0800 5678 555).

Gast: Nico Lange, Politikwissenschaftler und Militärexperte

Redaktion: Willi Schlichting und Jessica Eisermann

Hilfe für die Ukraine – ist das genug?

WDR 5 Tagesgespräch 22.04.2024 45:15 Min. Verfügbar bis 22.04.2025 WDR 5


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